Wir sind seit diesem Schuljahr was Urlaube angeht auf die Schulferien angewiesen, weil die Schnatterente mit ihren gerade mal 5 Jahren ja nun ein „Schulkind“ ist, mit Ganztagsschule, Schuluniform und allem drum und dran. Das nennt sich in England „Reception Class“ und ähnelt der deutschen Vorschule – wobei ich mich nicht mehr so genau an meine Vorschule erinnern kann. Allerdings meine ich, dass ich so richtig Lesen und Schreiben wirklich erst in der ersten Klasse gelernt habe. Da sind die Engländer deutlich früher dran und so habe ich am Elternabend zu hören bekommen, dass ich Lesen, Schreiben und Rechnen üben muss!
Obwohl die Schnatterente gefühlt noch Kindergartenkind ist, stecken wir nun drin im System und das heißt, wir können nicht einfach verreisen wann wir wollen. Das führt vor allem zu einem: Deutlich teureren Flügen!!! Z.B. wollten wir eigentlich in den kommenden Februar Half-Term-Holidays nach Österreich zum Skifahren „fahren“. Allerdings haben wir diese Pläne schon bei der Flugsuche begraben: Die Flüge für uns 4 und das AuPair, das hätte mitfliegen wollen, haben nach München alleine 4.000€ (!) gekostet! Und München wäre noch der günstigste Flughafen gewesen. Alle Flughäfen mit kürzerer Distanz zu Skigebieten waren sogar noch teurer! Mit allen anderen Kosten, die eine Woche Skiurlaub mit sich bringen, haben wir diese Idee also direkt wieder begraben! Schade, aber leider sind wir nicht Dagobert Duck!
Wir haben daraus den Schluss gezogen, dass wir nun sehr viel früher nach Flügen schauen müssen, als wir das bisher getan haben. Vor allem wenn man vor hat, gleich zu Beginn der Ferien in die beliebten Orte zu fliegen: Sprich im Winter zum Skifahren und im Sommer in alle möglichen warmen Regionen. Zum Glück ist Berlin aber nicht so ein beliebtes Urlaubsziel für die englischen Herbstferien, so dass die gerade benutzten Flüge London-Berlin-London nicht viel teurer waren, als normalerweise.
Unser Berlin-Aufenthalt
Wir hatten eine sehr schöne Zeit in Berlin, wenn sie auch mal wieder etwas stressig war, weil wir immer soooo viele Termine unterbringen möchten. So haben wir den 40. Geburtstag meines Bruders noch am Ankunftstag gefeiert und konnten somit gleich am ersten Tag meine beiden frisch-geschlüpften Nichten begrüßen. Sie sind beide sowas von knuffig und ich habe insbesondere die Tochter meiner Schwester sehr oft betuddeln dürfen. Wären meine beiden eigenen Mädels nicht gerade so obermäßig anstrengend, könnte man fast Lust auf ein drittes Kind bekommen 😉 Das kommt allerdings gerade gar nicht in Frage – für den Ordnungshüter noch weniger als für mich. So werde ich mich damit begnügen, bei unseren Berlin Besuchen die Kleinen vom Bruder und von meiner Schwester zu bemuttern 🙂
Darin ist übrigens die Schnatterente auch richtig super: Es gab teilweise sogar Streit zwischen uns beiden, wer nun das Baby halten durfte! Zum (meinem) Glück haben aber meistens die Cousins meine Mädels abgelenkt, so dass ich – egoistische Tante – die Neugeborenen die meiste Zeit hatte!
Wir haben auch endlich mal meine Cousine beim Basketball besucht und sie und ihre Mannschaft zum Sieg angefeuert! Ich war allerdings etwas überrascht, dass nur so wenige Zuschauer zu einem Frauen-Basketball Spiel am Sonntag gehen. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass wir die Zuschaueranzahl verdoppelt haben, als fast meine ganze Familie angerückt kam. Aber so geht es uns in anderen Situationen gerne auch mal – kein Wunder, wenn man 5 Geschwistern hat, mit Partnern, Kindern etc. Den Kids hat es jedenfalls sehr gefallen, zwischen den leeren Zuschauerreihen in der Sömmeringhalle hin und her zu wetzen und sich in der Halbzeitpause an den Basketbällen zu versuchen.
Unter der Woche haben wir die Vormittage meist irgendwie zu Hause verbracht: Der Ordnungshüter und ich musste einiges Arbeiten (und ich bin leider kaum zum Bloggen gekommen) und die Kids brauchten Zeit, um all die Spielsachen, die meiner Mutter von uns aufgehoben hat, „durchzuspielen“. Nachmittags haben wir uns fast jeden Tag mit jemandem zum Kaffee getroffen. Ich habe mich noch nicht auf die Waage gestellt, bin mir aber sicher, dass die Berlinwoche ihre Spuren hinterlassen hat… Das liegt wohl auch daran, dass es neben dem vielen Kuchen auch ein solch großes Angebot an Süßigkeiten und Eis gibt, dass es ein Schlaraffenland für jedes Kind ist. Interessanterweise wird das alles allerdings nicht für die Kinder (bzw. Enkelkinder) angeschleppt, sondern viel mehr für meinen Vater! Naja, und eben für alle anderen Naschkatzen der Familie.
Am Abreisetag (also dem ersten – ich werde das noch erklären), habe ich erst entdeckt, dass die Mädels sich doch irgendwie an einer ganze Menge der von mir außer Reichweite gestellten Süßigkeiten bedient haben: Im Spielzimmer habe ich ein Haufen Brausebrocken- und Kaubonbonpapier gefunden! Der Ordnungshüter meckert immer total rum, wenn er so etwas sieht. Ganz ehrlich: Ich habe großes Verständnis dafür und schelte die Kinder eher wegen der „Heimlichtuerei“ 😉
Natürlich hat die Schnatterente die Schuld auf die 2-Jährige Kuschelmaus geschoben. Ich denke auch, dass letztere den größeren Anteil an Süßigkeiten verdrückt hat. Diesen Streich ausgeheckt hat aber sicherlich die Große!
Puppentheater „Pettersson & Findus“
An einem Nachmittag waren wir im Puppentheaterstück „Pettersson und Findus“. Der Ordnungshüter hatte „irgendein wichtiges Mittagessen“ gehabt und wollte daher direkt dort hin kommen. Ich also die eigenen 2 Kinder und die 2 Neffen ins Auto gepackt und zum Theater gefahren. Der „Bonus“ der Freitagsvorstellung bestand aus einer kostenlosen Popcorn Tüte und einer Capri-Sonne für jedes Kind. Natürlich kam der Ordnungshüter erst, als das Stück längst angefangen hatte und so hatte ich das Vergnügen, die Rasselbande die halbe Stunde vor Beginn des Puppentheaters bei Laune zu halten und irgendwie Jacken, Mützen, 4 Popcorntüten und 4 Capri-Sonnen zu jonglieren. Wessen Idee war das noch mal mit dem Theater?!?
Die Kinder hatten natürlich wenig Mitleid mit der gestressten Mutter/Tante und genossen das folgende Theaterstück in vollen Zügen. So ein Ausflug lässt mich immer noch ein bißchen mehr Hochachtung vor Müttern haben, die mehr als 2 Kinder in kurzem Abstand haben und die solche Unternehmungen mit Link meistern!
Viel zu schnell war die Woche auch schon wieder um und wir haben es nicht geschafft, einige der Freunde zu sehen oder ein paar Freunde wie geplant anzurufen.
Der Abreisetag #1
Am Abreisetag kündigte sich bereits morgens an, dass es wegen dichtem Nebel in London zu Verzögerungen und sogar Flugausfällen kommt. Na prima! Aber bis zum Abflug am Abend kann sich das ja noch locker ändern. Es stand auch nichts von irgendwelchen Problemen im Abflugplan und die Maschine, die wir als die unsere vermuteten, war auch aus London auf dem Weg nach Berlin. Wir also mit dem Taxi nach Tegel. Dort waren ewig gar keine Infos zu bekommen. Dann hieß es irgendwann „90 Minuten Verspätung“ und wenig später dann „Es tut uns sehr leid, aber wegen des Nebels kann heute nicht geflogen werden“. Puuuuhhh, war das ätzend! Die Kinder waren mittlerweile vom Warten und aufgrund der späten Stunde einfach nur völlig durchgedreht, die Koffer mussten wieder aus dem Flieger raus und eingesammelt werden und die Schlange am Germanwings Stand ging durch den halben Terminal 2! Nach gefühlten weiteren 60 Minuten hatten wir die Koffer und einen neuen Flug für den nächsten Tag! Also wieder mit Sack und Pack ins Großraumtaxi und ab zu meinen Eltern!
Am Meisten hat mich aufgeregt, dass ich den Sonntag genutzt hatte, meiner Mutter Arbeit abzunehmen und schon mal alles Bettzeug und Handtücher abgezogen, gewaschen, getrocknet und für den nächsten Besuch ordentlich verstaut hatte. Dass der nächste Besuch schon am selben Abend stattfindet, hätte ja keiner Ahnen können!!!
Eure Uta x
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