Nachdem wir ja nun schon 4,5 Jahre in London leben, haben wir es endlich mal nach Brighton geschafft! Und das, obwohl Brighton nur so 1,5 Stunden mit dem Auto von uns weg ist: Es liegt ziemlich einfach südwärts. Also eigentlich keine lange Strecke für einen Tagesausflug und daher haben wir den Sonntag auch gemütlich angehen lassen und sind erst so um 11:00 Uhr aufgebrochen.
Der steinige Strand in Brighton ist definitiv nicht vergleichbar mit einem Sandstrand, wie zum Beispiel in Camber Sands, das weiter Richtung Dover liegt. Aber da waren wir bereits zwei Mal und Brighton stand schon lange auf unserer Bucket List. Auf jeden Fall kann ich Strandschuhe für einen Strandtag in Brighton empfehlen: Ich habe es gewagt, mal barfuß zum Wasser zu laufen und auf dem Weg zurück taten mir die Füße so doll weh, dass ich den letzten kleinen Steinhügel krabbelnder Weise zurück gelegt habe. Sehr zur Belustigung meines Mannes und unseres Au Pairs 🙂
Da half es auch nicht, dass meine Füße von dem doch ziemlich kalten Wasser noch wenige Minuten vorher eher taub erschienen: Barfuß auf den Steinen zu laufen, schmerzte gewaltig. Zumal ich ja durch die Schwangerschaft nun bereits die Fußsohlen mit 15 Kilo mehr als davor belaste. Wie immer bereitet sich mein Körper nämlich für die Zeit mit Baby vor und kann uns beide dann auch im Notfall durch eine Hungersnot bringen 😉
Diesen „hübschen“ Sonnenhut trage ich übrigens, weil ich in der letzten Schwangerschaft mit der Zweiten in Hong Kong so eine starke Pigmentstörung im Gesicht bekommen habe. Der Ordnungshüter nannte sie immer „deine Klingonen-Schecke“. Nun ist die Sonne in England sicher nicht mal halb so stark, aber dennoch versuche ich es mit vornehmer Blässe statt Klingonen-Schecke ;-D. Bisher hält es sich auch noch ziemlich in Grenzen und es sind ja nur noch 7 Wochen bis zum Termin (weiß gar nicht, ob danach sofort die Gefahr vorbei ist, diese hormonell bedingte Pigmentstörung zu entwickeln. Weiß das jemand?).
Mehr zufällig haben wir uns an einen Strand östlich vom Haupt Pier gelegt, nahe an der Brighton Marina. Dort war es für einen Feiertags-Sonntag erstaunlich ruhig. Viele Touristen kamen zwar vom Haupt Pier mit der elektrischen Eisenbahn angefahren, um zur Marina zu gehen, allerdings haben sich nicht viele dort am Strand niedergelassen.
Mittagessen in der Brighton Marina
Zum späten Mittagessen sind wir dann zur Marina gelaufen, wo es jede Menge bekannten Restaurant Ketten gibt. Von Fastfood Ketten über italienische Ketten bis zu Mexikanischen war alles vertreten. Dazu jede Menge Cafès. Zum Ärger des Ordnungshüter war allerdings komischerweise keine Filiale einer der bekannten Cafè-Ketten dabei! Und dabei hatte er sich schon so auf irgendeinen kalten „Schlotz-Kaffee“ gefreut.
Dafür konnten wir uns da ein paar sehr schöne Segel- und Motorboote ansehen oder Angler ein- und ausfahren sehen.
Trubel am Brighton Pier
Anschließend sind wir am späten Nachmittag noch zum Haupt Pier von Brighton gefahren, wo echt die Post abging: Klar, es war Sonntag, Montag war Feiertag, das Wetter war perfekt und die Leute feierten in den zahlreichen Freiluft Restaurants, Bars und Cafès (inklusive einen großen Freiluft Shisha-Cafè). Dort drängelten sich im Gegensatz zu weiter östlich auch wirklich die Touristen und es wurde ihnen auch mehr geboten: Vom Ausleihstand von Wassersportequipment wie Stand-up-Paddling oder Kitesurfen (das hat der Ordnungshüter dort vorher schon 2x gemacht) bis zu zahlreichen Souvenier-Shops und Kinderkarussel. Auf dem Haupt Pier steht sogar ein mittelgroßer Freizeitpark direkt im oder auf dem Wasser!
Wir haben uns also in den Touristenstrom begeben und sind ein paar hundert Meter durch den Trubel „mitgeschwommen“. Irgendwie hat mich die Feierei dort an Apres-Ski erinnert: Nur eben ohne Skiklamotten und Skischuhe und bei deutlich wärmeren Temperaturen. Inklusive einem sich in einer Ecke übergebenen „erwachsenen“ Mann, was die Mädels doch etwas irritiert hat. Naja, er hatte wohl einen „Tummy Bug“, so unsere Erklärung 😉
Natürlich konnten wir den Kindern eine Fahrt mit einem Karussell nicht verwehren. Ziemlich cool fand ich die Möwe, die sich mitten oben drauf gesetzt hat und scheinbar die Karusselfahrt auch genossen hat.
Bummel am Royal Pavilion vorbei durch die Brighton Innenstadt
Auf unserem Weg zurück zum Auto sind wir dann etwas mehr stadteinwärts gelaufen und kamen durch das Indian Gate am Royal Pavilion vorbei. Dieser erinnert tatsächlich von Außen sehr an ein Märchen aus tausend und einer Nacht, soll aber von Innen nicht sehr indisch angehaucht sein.
Mittlerweile war es schon ziemlich spät geworden, so dass wir nur noch schnell in einen Convenience Store (den kleineren Supermärkten, die auch Sonntags lange auf haben) reingesprungen sind, um ein bisschen Proviant für die Heimreise zu kaufen und dann ging es wieder nach Hause.
Insgesamt hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt und ich kann jeder Familie (oder auch kinderlosen, die dann beim „Strand-Apres-Ski“ ordentlich mitfeiern können), einen Trip nach Brighton sehr empfehlen!
Eure Uta X
Es ist so schön, von eurem Ausflug zu lesen und dabei an unseren Urlaub letztes Jahr dort zurückzudenken!
Und die Vorfreude auf den nächsten Urlaub wächst!
Liebe Grüße
Ina