Die beiden Mama-Bloggerinnen Mama Schulz und Mama on the rocks haben eine Umfrage gestartet, worin andere Mamas die Vorteile sehen, zwei Kinder statt nur einem zu haben.
Um das einmal vorweg zu nehmen: Bei uns herrscht nicht jeden Tag Harmonie pur und es gibt einige Abende, an denen ich sehr froh bin, wenn die Mädels im Bett sind!
Ich muss immer öfter mal mit der 4-Jährigen schimpfen, weil sie einen ähnlichen Dickkopf hat, wie ich. Und auch mit der 1,5-Jährigen muss ich manchmal bereits ein ernstes Wörtchen reden ;-). Wenigstens am Wochenende kann mich mein Mann etwas unterstützen, unter der Woche bin ich so ziemlich allein erziehend und finde das mit meinen beiden selbstbewussten Energiebündeln manchmal ganz schön anstrengend!
ABER: Um nichts in der Welt würde ich etwas an dieser Situation ändern wollen!!!
Ehrlich gesagt habe ich mir, bevor ich mit unserer zweiten schwanger geworden bin, gar keine Gedanken gemacht, was sich für uns alles ändern könnte, wenn neben dem geliebten ersten Kind noch ein weiteres dazu kommt.
Ich selbst habe 5 Geschwister und für mich stand schon immer fest, dass ich kein Einzelkind haben will. Damit will ich nichts gegen Familien sagen, die sich bewusst für nur ein Kind entscheiden! Es gibt tausend gute Gründe dafür, nur ein Kind groß zu ziehen, aber ich genieße es bis heute, viele Geschwister zu haben und könnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein Kind ohne ein Geschwisterchen aufwächst.
Es ist einfach so: Blut ist dicker als Wasser und auch wenn es sicher Familien gibt, wo der Zusammenhalt unter Geschwistern nicht so groß ist. Bei uns gibt es auch immer mal Zickereien (kein Wunder bei fünf Mädels und nur einem Jungen!), aber wenn es hart auf hart kommt, stehen wir fest zusammen.
Mein Mann ist Einzelkind und da prallen bei uns, was das angeht, natürlich Welten aufeinander! Glücklicherweise gefällt es ihm in dem Kuddel-Muddel meiner Großfamilie sehr gut, so dass er meinem Wunsch nach einem 2. Kind gerne zugestimmt hat. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er einem möglichen weiteren Kinderwunsch meinerseits erneut so offen gegenüberstehen würde… Er liebt seine beiden Mäuse sehr, aber ist am Sonntagabend meistens so geschafft, dass er sich schon auf eine (egal-wie-stressige) Büro-Woche freut 😉
Wir sind mit unseren beiden Mädchen (gut 4 und knapp 1,5) sehr happy, haben aber auch Glück, dass sie sich innig lieben und generell bestens miteinander auskommen (natürlich nicht immer: Es wird zunehmend ruppiger und schubsen, hauen, beißen und Haare-reißen sind die neuen Waffen der kleinen „Kampfmaus“). Aber natürlich hat man mit zwei Kindern einen gewissen Mehraufwand gegenüber einem Einzelkind. Man:
- muss mehr Wäsche waschen
- mehr Einkaufen
- mehr Aufräumen
- mehr Putzen,
- hat weniger Platz
- höhere Haushaltskosten,
- zwei bockige Kinder kosten auch mehr Nerven als eins
- zwei stecken sich gegenseitig mit Krankheiten an
Dieser Mehraufwand wird aber sowas von überkompensiert durch die Freude, die uns die Kleine beschert! Denn zwei Kinder:
- haben immer den Spielkameraden dabei
- lernen viel voneinander
- unterstützen sich gegenseitig
- können sich gegen die Eltern verbünden
stiften sich gegenseitig zu jeder Menge Blödsinn an(gehört nicht so wirklich zu den Vorteilen ;-))- zwei passen meistens noch in das alte Auto
- können denselben KiGa/Schule besuchen und sich sicherer Fühlen, da der andere da ist
- generell fühlen sie sich zu zweit stärker und sind gemeinsam selbständiger
- Klamotten können weitergetragen oder später voneinander ausgeliehen werden
- wenn die Kinder älter werden und verschlossener gegenüber den Eltern, kann man versuchen, über das andere Kind etwas in Erfahrung zu bringen
Auch wenn die Kinder erwachsen sind, hat es enorme Vorteile, wenn man Geschwister hat, zu denen man eine gute Beziehung hat.
Diese pro und contra Liste enthält Argumente, die mir beim Nachdenken so eingefallen sind. Aber es sind für mich eigentlich total unrelevante Dinge, denn wie bereits oben erwähnt, hat bei unserer Entscheidung für ein zweites Kind das Herz gesprochen und nicht der Kopf. Diese Liste lasse ich dennoch so stehen und vielleicht ist sie mir ja selbst irgendwann noch mal nützlich, wenn ich meinen Mann zu einem weiteren Kind überreden will. (Die „Contra-Liste“ würde ich dafür allerdings um ein paar Punkte „erleichtern“ ;-))
Eure Uta x
Hey, vielen Dank, dass Du mitgemacht hast ;-). Ich empfinde Deine Liste ebenfalls überhaupt nicht zu negativ. Genau so ist es mit zwei Kleinen. Aber, wenn Du im Stillen ein drittes Kind nicht ganz aufgeben magst, zeigt das auch: Es ist viel Arbeit, aber nicht nur. Und das ist doch auch schön 🙂
Viele liebe Grüße
Das mit den Ähnlichkeiten hört nicht auf (davon abgesehen, dass ich da doch glatt unsere Couch auf dem Foto entdeckt habe… ;))! Ich habe zwar „nur“ zwei Geschwister, aber mein Mann ist auch Einzelkind und fand das selbst gar nicht toll. Insofern haben wir uns schon früh auf „mindestens drei“ als Zielwert einigen können (und liegen ja drei Wochen vor Ankunft von Nummer 3 auch gut im Plan :)).
Natürlich ist man mit einem Kind schneller aus dem Gröbsten raus, hat schneller mehr Freiräume als Eltern und sowohl Kosten als auch Aufwand halten sich in deutlicheren Grenzen.
Aber wenn ich merke, wieviel leichter es für beide ist, gemeinsam die Zeit bis zum Aufstehen zu verbringen (während sich die werten Eltern trotz Gequassel übers Babyphone nochmal umdrehen…) oder sich in ungewohnter Umgebung gerade beim Schlafen sicher zu fühlen, weil sie eben jemand Vertrautes dabei haben, dann kann ich nicht umhin, die Nachteile weniger zu bemerken.
Ich würde fast sagen, die zusätzlichen Vorteile wiegen auch die zusätzlichen Nachteile wieder auf – vom zusätzlichen Spaß, Lachen und Knuddeln mal ganz abgesehen 🙂
Das Sofa habt ihr auch? Das haben wir total günstig in einem merkwürdigen second-hand-Handel in Hong Kong erstanden. Wir wollten für dort einfach bloß „irgendein“ großes Sofa haben und nun haben wir uns total darin verliebt und hegen und pflegen es, so gut es mit 2 Kindern eben geht 😉
Und schön zu hören, dass Ihr schon bald Nummer 3 im Arm habt. Alles Gute für den Endspurt! 🙂
Ja, zwei Kids sind kein Zuckerschlecken, aber ihre Liebe und der gemeinsame Spass machen vieles Wett. Wenn Du selber 5 (wow!) Geschwister hast, weisst Du das ja wirklich au erster Hand. Ein echter Kontrast zu Deinem Mann. Wer weiss, vielleicht gibt es ja doch noch Nummer 3?
Dein Contra-Liste (wie Du es bei mir auf dem Blog nanntest) empfinde ich übrigens noch als solche. Es ist ja nur die Wahrheit. Abraten kann man eh niemanden von Kindern. Das muss jeder selber erfahren und selber wollen. Es ist gut, die Dinge beim Namen zu nennen!
LG Séverine
Im Moment reichen mir meine beiden. Aber da ich Babys liebe und irgendwie das Gefühl habe, dass es das mit den zweien noch nicht gewesen sein kann, werde ich sicher irgendwann noch mal mit meinem Mann sprechen müssen 😉
Liebe Grüße,
Uta