Kindergeburtstagsparty im Fitnessstudio
Seit die Schnatterente im September in ihrem neuen Kindergarten angefangen hatte, waren wir bereits bei 5 Kindergeburtstagen von 8 Kindern! Plus der eigene der Schnatterente…
Der 3., 4. und 5. Geburtstag sind diejenigen, die man hier am größten feiert wie ich gehört habe und es sind nach oben keine Grenzen gesetzt. Die Geburtstagsparties waren in Indoorspielplätzen, Kindergärten, Schulhallen, Kirchenhallen und zuletzt im Gymnastikraum eines Fitnessstudios. Klar, wenn man die ganze Klasse einladen muss, können mit Geschwistern eben auch mal locker 30 Kinder zusammen kommen. Und zumindest bei den 4. und ganz sicher bei den 3. Geburtstagen ist meistens auch noch mindestens ein Elternteil anwesend. Diese freuen sich natürlich auch noch über etwas zum Knabbern oder einen Kaffee.
Interessanterweise habe ich von einigen befreundeten Müttern während der Planung der Geburtstagspartys ihrer Kinder mitbekommen, dass sie sehr wohl auf die Kosten achten und z.B. nicht das rund-um-sorglos Paket des teuersten Indoorspielplatzes bezahlen wollen (das kostet mal eben 20€ pro Kind(!) + was die Eltern noch verzehren!).
Ich frage mich dann allerdings, wieso man überhaupt die ganze Klasse einladen muss, wenn man doch die Kosten im Auge behalten will. Ich empfinde das schon irgendwie so, dass jeder die tollste Geburtstagsparty für sein Kind schmeißen will und es tatsächlich eine Art Konkurrenzdenken gibt. Natürlich ist es schön, wenn alle Kinder eine Einladung bekommen und es nicht ein paar gibt, die leer ausgehen (vor allem wenn es immer wieder dieselben sind, die keine bekommen). Aber reicht es nicht, wenn das Kind nur die echten Freunde, mit denen es auch nachmittags spielen will, einlädt?
Eine Location muss her, ein Entertainer und Catering
Diese großen Geburtstagsparties kann man natürlich nicht im heimischen Garten feiern. Also bleibt nur das Anmieten oben beispielhaft genannter Räume (und zwar für genau 2 Stunden und IMMER am Wochenende!). Da es in solchen Räumen logischerweise kein Spielzeug gibt und Plumpssack oder Eierlaufen spielen mit der Masse an Kindern auch nicht möglich ist, geschweige denn von der Mutter des Geburtstagskindes angeleitet werden kann – muss sie doch die anderen Eltern unterhalten – wird ein Entertainer engagiert.
Wir hatten bereits Cinderella und Elsa die Eiskönigin, einen zaubernden Ritter, die Maskottchen von Indoorspielplätzen, aber auch unverkleidete Entertainerinnen, die einfach mit den Kindern ein paar Spiele gemacht, getanzt und gesungen haben. Letztere waren mir eigentlich die liebsten, weil die einfach natürlich und nicht so überzogen sind (teilweise sogar ziemlich nervig, was auch die Schnatterente so empfindet).
OMG! Da muss ich mir schon wieder auf die Finger hauen, denn sowas spricht man hier nicht offen aus! Die Entertainer sind hier natürlich alle super und die Schnatterente „has had a blast!“. In Wahrheit – nicht wirklich: Die Schnatterente macht oft bei den Aktivitäten nicht mit während die anderen Mädels begeistert Cinderellas Quitschestimme lauschen oder mit Elsa um die Wette tanzen. Wobei ich glaube, dass sie insbesondere von diesen Disney-Prinzessinen-Entertainerinnen enttäuscht ist und sich deshalb ihr Enthusiasmus in Grenzen hält.
Der letzte Geburtstag im Fitnessstudio war allerdings wirklich klasse: Es gab eine Hüpfburg und Reifen, Tennisschläger, Bälle, Stelzen usw. und die unverkleideten Entertainerinnen leiteten ein paar Spiele für die Kinder an, die dazu Lust hatten. Nach dem Spielen gabs den üblichen Imbiss: Sandwiches, Pizzaecken, Chips, Dips und Gemüsesticks. Dieser Geburtstag war dann auch schon nach 90 Minuten zu Ende, wobei die Schnatterente und ich uns einig waren, dass das in dem Fall zu kurz war (sonst finden wir mittlerweile die 2 Stunden meist laaaaang genug).
Wir selbst hatten mit dem 4. Geburtstag der Schnatterente insofern Glück, weil vor ihr noch kein anderes Kind im neuen Kindergarten eine Geburtstagsparty gefeiert hatte (obwohl schon welche Geburtstag hatten, die aber scheinbar anders gefeiert haben). Wir haben nur Freunde/innen eingeladen, mit denen wir bereits ein Playdate hatten. Mit zusätzlich noch ein paar Nachbarskindern kamen wir auf 12 Gäste. Mit diesen haben wir den Geburtstag auf einem Indoorspielplatz gefeiert wo das Maskottchen nur zum Happy-Birthday-Singen vorbei kam. Sonst sind die Kids über den Spielplatz getobt. Es war zwar etwas unorganisiert von den Mitarbeitern her, aber sonst war es ein schöner Geburtstag der mit unter 200€ für wirklich ALLES als low-cost gilt. Wobei es dort schon wirklich extrem laut war – nicht zuletzt durch die Musik, die laut Mitarbeitern für die „Party-atmosphere“ nicht fehlen durfte. Naja, man kann nicht alles haben. Schauen wir mal, was der Schnatterente für ihren 5. Geburtstag vorschwebt 🙂
Eure Uta x
Liebe Uta,
das haben wir in England ganz genauso erlebt und empfunden – mir war das vor allem zu anonym und ich muss gestehen, dass ich mich in diesem Fall den englischen Gewohnheiten nicht angeschlossen habe. Wir haben unsere Kindergeburtstage immer ziemlich deutsch gefeiert: selbstgebackener Kuchen mit Smarties (keine bonbonbuntes Icing-Themen-Ungetüm), daheim (gut wir hätten auch Platz für eine ganze Klasse gehabt), mit Spielen und das meistens länger als zwei Stunden. Allerdings hätten wir uns wohl spätestens in der Schule den Großspektakeln nicht mehr entziehen können.
Viele Grüße
Jonna