
Die Vorweihnachtszeit war ziemlich stressig
Man hat manchmal das Gefühl, dass die Schulen oder Lehrer vor den Ferien noch alle möglichen Termine abhaken müssen. Und so waren die Wochen vor Weihnachten vollgestopft mit den verschiedensten Termine in der Schule:
- Coffee morning für die Eltern: An jenen habe ich mit ordentlich Hang-over nach der Weihnachtsfeier meiner Firma teilgenommen
- Das Krippenspiel der Reception Class der Schnatterente: Im Vergleich mit dem letztjährigen „Nativity Play“ im Kindergarten der anderen Schule, war diese Aufführung ziemlich anders. Die Musik, die als Grundlage der Auftritte der Hirten, Sterne, Stalltiere, Könige etc. basierte, waren irgendwelche Pop-Songs und ich hatte das Gefühl, dass die schauspielenden Kids damit auch nicht alle was anfangen konnten
- Reception Class Parent´s Christmas Drinks: Diese habe ich sogar kurzfristig abgesagt
- Und tausend Dinge, die in den Vorweihnachtstagen als „Specials“ während der Schulzeit anstanden und auf welche auf den verschiedensten Kommunikationswegen hingewiesen wurde (was ich auch gerne mal nicht mitbekommen habe):
- Transport Day: Kinder sollten zum Thema „Fortbewegungsmöglichkeiten“ verkleidet in die Schule kommen (die Schnatterente ging als Hexe mit einem „fliegenden“ Besen)
- Christmas Lunch mit vorheriger schriftlicher Bestellung
- Christmas Party der Reception Class in Party-Dresses (also nicht in Schuluniform)
- Secret Santa Fair: die Kinder bekamen 3 Pfund mit, damit sie auf einem Bazaar Weihnachtsgeschenke für ihre Familie aussuchen durften (hat ein tolles Türschild mit „Home Sweet Home“ für uns ausgesucht, was wir leider am Dachbalken in Berlin vergessen haben – aber da sieht es auch sehr hübsch aus)
- Christmas Jumper Day: Die Kinder durften nach Abgabe einer Spende für die Krebsstiftung statt Schuluniform ihre Christmas-Jumper tragen (das sind diese typischen Weihnachtspullis, die man zum Beispiel aus dem Film „Bridget Jones“ kennt: Frei nach der Devise „Je bunter und alberner desto besser“)
Plus die Termine in der Nursery der Kuschelmaus:
- Parent´s evening: Bei dem ich bei einer kleinen Befragung direkt am Anfang leider eingestehen musste, dass ich den Kindergarten-Newsletter nur in 50% der Fälle lese (und das war schon übertrieben – irgendwas von der Nursery flattert mir gefühlt täglich in die Inbox und nachdem ich die Mail beim Eintreffen kurz angezeigt bekomme, landet sie im „Soziale Netzwerke“-Ordner und sind für mich damit „verschwunden“)
- Christmas Fair: Kleiner Weihnachtsmarkt am Ende an einem der letzten Kindergartentage vor Weihnachten: Ab 17:15! Nicht sehr realistisch dass die Kuschelmaus zu der Uhrzeit nach einem langen Kindergartentag noch an so etwas Spaß hat…
Außerdem hatten wir an der Arbeit verschiedene Termine, die ich aber teilweise komplett verpasst habe, weil ich nur 4 Tage arbeite und von den 4 Tagen immer öfter versuche, einen Tag von zu Hause zu arbeiten. Hier gab es den Cake Morning: Eine Charity Veranstaltung, bei der jeder der will Kuchen mitbringt und man Geld spendet, um den Kuchen zu essen, den Christmas Jumper Day (ich glaube auch wieder mit einer Spende verbunden – aber der war an meinem freien Tag) und natürlich die Christmas-Party. Die war echt ziemlich cool 🙂
Ein kleiner Armbruch musste ja auch noch sein…
Wie das so ist, wenn soviele Dinge anstehen, kommen zeitgleich natürlich auch noch einige Krankheiten (oder Knochenbrüche) dazu, so dass kaum mehr irgendwie Zeit und Muße blieb, Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Die Geschenke für die Paten der Kinder werde ich aber morgen bestellen – das habe ich mir schon fest vorgenommen!
Ein paar Christmas Cards haben wir zwischen Tür und Angel noch vor der Abreise geschrieben. Das ist ja so eine sehr wichtige „Englische Sache“ und eigentlich habe ich mich bisher weitestgehend nicht so daran gehalten, weil es ja auch nicht zu „unseren Traditionen“ gehört. Nach einem Gespräch mit einer englischen Mutter ist mir dann aber doch der große Vorteil dieser Christmas Cards klar geworden: Die Kinder SCHREIBEN diese selbst!
Und das mit dem Schreiben ist etwas, wo die Schnatterente im Vergleich zu ihren Klassenkameraden dringenden Nachholbedarf hat! Und erst recht beim Lesen… Ich bin sehr zwiegespalten, was das „Lesen-Üben“ angeht, weil sie ja erst fünf ist und in Deutschland erst in einem Jahr mit dem richtigen Lesen anfangen würde. Weil ich aber nun einmal den Vergleich mit den anderen Kindern sehe und die Schnatterente da doch ziemlich hinterher hinkt, fühle ich mich gezwungen, mich mit ihr hinzusetzen und Lesen zu üben.
Druck aus der Schule, mit der 5-Jährigen lesen zu üben
Das macht weder ihr noch mir großen Spaß. Ich denke, dass sie wirklich eine kleine Leseschwäche hat, weil sie auch nach dem 88 Mal einfachste Worte nicht wieder-erlesen kann, obwohl sie mir die einzelnen Buchstaben ziemlich sicher nennt. Daher hatte ich mir auch für die Weihnachtsferien jeden Tag Lesen-Üben vorgenommen und war heilfroh, als meine Mum ein altes Englischbuch von uns rausgekramt hat, was von der selben Lesereihe ist, wie sie es in der Schule benutzen. Allerdings Stufe zwei und wir quälen uns im Gegensatz zu den meisten anderen derzeit noch immer mit Büchern der Stufe eins rum: Aber das Buch können wir nun solange wie wir wollen zum Üben zu Hause benutzen und wenn sie es irgendwann auswendig kennt, hat sie vielleicht genug Selbstbewusstsein, dass sie sich auch an neue Texten bzw. Wörter wagt!
Endlich: Driving home for Christmas
Nach dem genannten Vorweihnachtsstress sind wir also am 19.12. mit dem Auto von London nach Berlin gefahren und sind ziemlich gut durchgekommen. Natürlich war am ersten Ferientag der Andrang an der Fähre in Dover etwas größer (als erwartet) und so sind wir so ziemlich auf den letzen Drücker zu unserer Fähre vorgefahren. Aber danach war alles reibungslos: die Kuschelmaus hat mal ein paar Minuten auf dem Weg von Calais nach Mülheim im Ruhrgebiet zum Patenonkel geknötert, ist dann aber doch eingeschlafen. Und nach einer langen Pause beim Patenonkel inklusive gemeisamen Besuch beim Goldenen „M“ konnten wir die Kids ohne Probleme überzeugen, wieder in ihre Kindersitze zu klettern, um weiter nach Berlin zu fahren. Diese 4-Stunden Strecke bin ich dann gefahren und fand es spät am Abend einfach genial, auf der leeren Autobahn zu fahren und Dank schlafender Familie DIE RUHE ZU GENIESSEN und einfach voll Herr der Lage zu sein 😉
Am Ende haben wir von Tür zu Tür etwa 15 Stunden gebraucht, haben aber natürlich sehr lange Pausen eingelegt. Ich war selbst erstaunt, wie gut das in einem Rutsch geklappt hat! Ich glaube, meine Kids haben das Auto-Fahr-Freude-Gen von mir geerbt 🙂
Eure Uta x
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