Jeden 5. des Monats fragt uns die liebe Frau Brüllen, was wir eigentlich den ganzen Tag machen. Oft fällt das auf einen meiner gewöhnlichen Arbeitstage. Diesmal nicht! Endlich kann ich mal wieder von einem spannenden 5. des Monats berichten #wmdedgt.
Was ist das da auf deinem Kopf?!?
Der Morgen fing bereits ereignisreich an: Beim Scheitelziehen für die Frisur der Schnatterente huschte etwas kleines schwarzes über den Kopf! Nachdem wir schon vor 7 Wochen Läuse bei ihr hatten, war ich alarmiert und hatte den Läusekamm griffbereit. In der Tat! Ich habe 3 Läuse rausgekämmt und konnte auch ein paar Nissen sehen. Kotz!!! Also haben wir noch vor der Schule das ganze Haarprogramm durchgezogen, Bettwäsche abgezogen, Kuscheltiere verräumt etc. Glücklicherweise hatte meine Mutter bei ihrem Besuch vor ein paar Wochen für den Fall, das wir noch einmal Läusebekämpfungsmittel brauchen, etwas aus Berlin mitgebracht. Das Zeug hier in London hat nämlich so richtig ätzend gerochen und da ich den Kindern nicht täglich die Haare wasche, hielt sich dieser Geruch wochenlang.
Mit etwas Verspätung ist sie also in der Schule angekommen und unser AuPair ist mit der Kuschelmaus losgezogen, damit ich meinen halben Homeofficetag starten konnte. Ich finde meine Homeofficetage immer so toll! Kein Commute mit der völlig überfüllten Northern-Line, in welcher mir regelmäßig schlecht wird, weil die Bahn einfach unheimlich stark ruckelt und die Luft einfach nur mega stickig und dreckig ist! Und so ganz ohne Ablenkung arbeite ich natürlich auch viel effizienter.
Das AuPair kommt mit einem Strauß Blumen nach Hause
Am frühen Nachmittag kam unser AuPair mit einem Blumenstrauß und sehr ausgelassener Laune zurück: Am Tag der Brexit-Wahl wurde sie im Beisein der Kinder von einer Supermarktangestellten rassistisch angepöbelt (Mein Post-Brexit Post wird die ganze Geschichte enthalten – ich kam nur leider nicht dazu, diesen emotionsgeladenen Post zu „Papier“ zu bringen). Jedenfalls hat sie diesen Vorfall gemeldet und das Management hat sich 100 Mal entschuldigt und sie durfte sich einen Blumenstrauß aussuchen. Schön, dass dieser Vorfall ernst genommen wurde!
Parents-viewing im Ballett-Kurs der Kuschelmaus
Am Nachmittag waren von beiden Kindern die Ballett-Kurse, wo die Eltern am Ende des Terms zuschauen dürfen. Das war auch der Grund, weshalb ich nicht im Büro war: Es war nämlich das erste Mal Parents-viewing für die Kuschelmaus, die seit Ostern ins Ballett geht. Offensichtlich ist sie mit knapp 3 die Jüngste und war die ersten Stunden sehr zurückhaltend, ist aber die letzten paar Mal freudestrahlend in den Kursraum gerannt und hat wohl auch gut mitgemacht.
Nicht so gestern 🙂 Sie hat sich sehr an den Zuschauern gestört, die ganze Zeit auf ihrem Handrücken rumgekaut und etwas anteilslos im Kreis gesessen, während die anderen ihre Fuß- und Handübungen gemacht hat. Ich hatte damit gerechnet, dass sie einfach irgendwann zu uns kommt, aber sie hat eisern den Blicken der Zuschauer und den Aufforderungen der Ballettlehrerin, mitzumachen, stand gehalten und blieb an Ort und Stelle sitzen 😀 Zum Schluss hat sie sogar noch ein wenig mitgemacht, so dass ich dem „kritischen Papa“ berichten konnte, dass sie sehr wohl mitmacht (das hat ja auch die Ballettlehrerin schon bestätigt). Ich glaube zwar nicht, dass Ballett so hundertprozentig der Sport der Kuschelmaus ist, die von der Statur und vom Charakter her eher Ballsport-geeignet ist, aber sie wollte natürlich gerne wie die große Schwester mit Ballett anfangen und solange es ihr Spaß macht, werden wir ihr das natürlich auch ermöglichen.
Der Ballett-Kurs der Schnatterente
Nach dem Ballet-Kurs der Kleinen war die Schule der Großen zu Ende. Sie müssen wir nach der Schule erst einmal ein bisschen mit Futter aufpäppeln, damit sie überhaupt noch irgendwo hin geht. Nach wie vor scheint sie nicht genug beim Schul-Mittagessen zu essen.
Dadurch, dass die Ballett-Schule dieses Jahr eine große Show gemacht hat, sind scheinbar die meisten Ballett-Stunden für die Probe des 2-minütigen Auftritts draufgegangen (der Auftritt als kleine Igel und die ganze Show waren aber wirklich entzückend!). Das Programm, dass sie uns Zuschauern gestern gezeigt haben, war irgendwie noch immer das Gleiche wie vor einem Jahr. Aber scheinbar sind das die Übungen, die sie für die „Exams“ im Winter machen müssen. Die Schnatterente ist ganz vorfreudig auf die Exams, weil sie danach dann auch in die nächsthöhere Gruppe aufsteigen kann. Ich bin ja ehrlich gesagt selbst kein großer Ballett-Fan. Als ich bei einer Ballett-Lehrerin einen Winter lang zum Jazz-Dance musste, weil ich im Eiskunstlauf-Kader war, war der Unterricht bei der uralten Ballett-Lehrerin Frau Doth mein persönlicher Tiefpunkt der Woche 😉 Zumindest finde ich es aber sehr gut, dass sie schon lange dabei ist. Bei vielen anderen Kursen ist sehr schnell Langeweile eingetreten und wir haben nach einiger Zeit wieder aufgehört.
Ich mach dann mal doch auch selbst eine Kopfbehandlung…
Ich habe natürlich morgens auch gleich meine Haare ewig mit dem Läusekamm durchgekämmt um zu schauen, ob ich auch Läuse abbekommen habe. Zum Glück negativ! Allerdings hat mir, ob eingebildet oder tatsächlich, der Kopf dann doch tagsüber gejuckt, so dass ich mich auch entschieden habe, das Läusezeug aufzutragen.
1. Feststellung: Sobald ich in Berlin bin gehe ich zum Friseur und lasse mit meine Haare schulterlang schneiden!
2. Feststellung: Ich freue mich extrem auf die Sommerferien, wenn die Schnatterente nicht mehr in der Klasse neue Läuse aufschnappen kann!
Ich erinnere mich daran, dass damals, als bei uns in der Klasse Läuse waren, das Gesundheitsamt kam und jedem einen Zettel mit nach Hause gegeben hat, bei dem Läuse auf dem Kopf gefunden wurden. Das scheint heute auch in Deutschland nicht mehr der Fall zu sein, wie ich bei Twitter gehört habe. Eigentlich blöd! Hier werden die Eltern per Email informiert, wenn ein Kind der Klasse Läuse hat. Aber ob sie dann wirklich bei den Kindern kontrollieren und gegebenenfalls alle betroffenen Kinder gleichzeitig behandelt werden, wage ich zu bezweifeln…
Verpasste französische Tea Party im Büro
Am Abend habe ich durch meinen Homeofficetag leider ein sehr nettes Picknick mit französischen Käse, Wein und Champagner verpasst, das meine Firma anlässlich des Launches unseres Online-Doktor-Services in Frankreich gefeiert hat. Wir sind gespannt, wie die Franzosen diesen „ungewöhnlichen Ansatz“ aufnehmen. In Deutschland wird ja gerade gegen DrEd mobil gemacht und das Gesetz, dass uns unsere Handlungsgrundlage entziehen soll, wird sogar „Lex DrEd“ genannt. Zusammen mit dem Brexit, der ebenfalls unser Handeln betrifft, wird es in den nächsten Monaten sehr spannend werden. Die Stimmung im Büro ist dadurch manchmal etwas angespannt und ich möchte nicht in den Schuhen unserer Firmengründer stecken. Ob das oder generell die langen Tage, der Commute, kleinere Zickereien im Team etc. die Ursache dafür sind, dass ich zuletzt sehr gestresst war, kann ich gar nicht sagen. Die nächsten Wochen werde ich jedenfalls etwas reduzieren und nur 3 statt 4 Tage arbeiten, weil wir zuletzt alle gemerkt haben, dass ich ziemlich gestresst war und ich mir daher eine etwas ruhigere Phase gönne. Zum Glück ist mein Arbeitgeber da auch total flexibel, so dass ich die Wochen, die ich netterweise von Berlin arbeiten darf, nutzen kann, um die Akkus wieder aufzuladen. 🙂
Vielleicht habt ihr schon gemerkt, dass ich zuletzt wenig gebloggt habe – Auch ein Zeichen dafür, dass ich dringend mal etwas zurückfahren muss!
Ich freue mich daher schon sehr auf den Sommer bei der Familie und „wech von der Insel“.
Eure Uta x
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