Frau Brüllen fragt an jedem 5. des Monats: „was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ und wir sind heute mal wieder dabei. Nicht jeder 5. Tag eines Monats eignet sich bei mir zum Tagebuchbloggen. Heute allerdings habe ich laut meiner neuen Sportuhr eine Tagesaktivität von 200% erreicht: Da muss es doch genug zu berichten geben, oder? 😉
Ich hatte heute frei. Das liegt daran, dass ich seit Januar von 4 auf 3 Arbeitstage reduziert habe, weil ich mich mehr um die schulischen Angelegenheiten meiner 6-Jährigen Schnatterente kümmern muss. Ich weiß, es klingt verrückt: Aber sie musste schon bisher jede Woche 3 Bücher lesen (mittlerweile hat jedes gerne über 20 Seiten und locker 500 Wörter). Zudem müssen Mathe Aufgaben auf einer Webseite gelöst werden (und das wird auch kontrolliert wie ich festgestellt habe, weil wir das am Anfang vernachlässigt hatten). Außerdem haben wir ein Blatt mit 100 „High-Frequency-Words“ bekommen, die wir zu Hause üben müssen. Jeden Freitag werden diese in einem Spelling-Test abgeprüft! Und nun kommen auch „Homeworks“ dazu. Warum das, was wir bisher machen mussten, nicht als Homework bezeichnet wurde, und was dann nun auf uns zukommt, ist eine Frage, die mich etwas beunruhigt…
Mit der Reduzierung meiner Arbeitstage haben wir uns auch von unserem letzten AuPair getrennt, mit dem es leider nur so semi-gut geklappt hatte. Aber davon und wie wir die Kinderbetreuung zukünftig regeln, muss ich demnächst mal berichten.
4:30 Uhr: Die Kuschelmaus kommt kuscheln
Seit Wochen zieht die Kuschelmaus zu unterschiedlichen Morgenstunden wie selbstverständlich mit ihrem Kopfkissen und einem Kuscheltier zu uns ins Bett „um“. Sie strahlt dann immer eine solche Entschlossenheit aus, dass ich nur in den seltensten Fällen mal versucht habe, sie in ihr Bett zurück zu legen. Glücklicherweise schläft sie dann meistens noch mal ein und ich im Idealfall auch.
Dennoch passierte es heute, wie an den meisten anderen Tagen auch, dass sie vor dem Wecker wach wird und dann sofort angezogen werden will. Obwohl sie das mit ihren 3,5 Jahren schon sehr selbstständig hinbekommt, muss ich immer mit :-/. Nachdem sie und ich komplett fertig waren, mussten wir heute ausnahmsweise mal die Schnatterente wecken. Und dabei war es schon nach 7 Uhr. Normalerweise ist sie dann auch längst wach.
8:20 Uhr: Per Scooter in die Schule
Nach nur minimalem Theater beim Anziehen der Schuluniform haben wir schnell gefrühstückt, noch kurz gespielt und sind dann alle drei auf unseren Scootern zur Schule gerollert. Wir haben bis Weihnachten den Buggy der Kuschelmaus noch viel zu viel im Einsatz gehabt (ist ja auch immer so praktisch, wenn man Taschen und Einkäufe so perfekt verstauen kann). Nun haben wir ihn – zumindest in unserem Verständnis – der kleinen Cousine der beiden „vermacht“ und damit kann er „leider nicht mehr benutzt werden“. Die Nursery der Kuschelmaus startet um 8:30 Uhr, die Schule der Schnatterente um 8:45 Uhr. Ich muss sagen, diese Anfangszeiten finde ich deutlich angenehmer als 8:00 Uhr, wie das sicher meistens in Deutschland üblich ist.
9:30 Uhr: Die Tagesaktivität hochtreiben
Nach ein bisschen Frühstückstisch aufräumen und Wäsche aufhängen/Trockner anstellen bin ich ins Fitnessstudio gedüst. Ich habe mir zu Weihnachten eine Sportuhr mit Puls-Gurt gewünscht und bin schon im Urlaub fleißig damit durch die Berge gejoggt. Nun wollte ich mal das Puls-basierte Training auf einem Fahrrad-Ergometer ausprobieren.
Ich bin ja sowas von begeistert! Während des Strampelns konnte ich auf dem Screen Sudoku und Solitär spielen. Je nach Lust und Laune meinen Zielpuls anpassen, woraufhin das Fahrrad den Widerstand hoch- oder runter-reguliert hat. Und am Ende bekam ich diese hübsche Darstellung, wie oben auf dem Foto zu sehen. Außerdem zeigte die Uhr, dass ich nach dem Sport zu 150% mein heutiges Aktivitätsziel erreicht hatte. Der Ordnungshüter sagt, dass ich mein persönliches Aktivitätsziel auf „Sesselpuper“ eingestellt habe. Aber das stimmt nicht: An einem Tag im Urlaub, an dem ich den ganzen Tag draußen war, Schlitten gefahren bin etc. hatte ich am Abend lediglich zu 60% das Tagesziel erreicht und damit deutlich unterschritten: Trotz der ganzen Aktivität draußen!
11:00 Uhr: Tagesaktivität bei 150%: Duschen, Pick-up, Mittagessen
Nach einer schnellen Dusche bin ich dann auch gleich wieder zur Schule gescootert, um die Kuschelmaus abzuholen. Die 3 Stunden Nursery sind wirklich nicht gerade viel! Zu Hause dann schnell ein paar Nudeln für uns gekocht, eine weitere Waschmaschine beladen, gegessen und dann noch einkaufen gefahren. Da wir erst am Dienstagabend aus dem Urlaub zurückgekommen sind und ich Mittwoch den ganzen Tag im Büro war, blieben sowohl das Einkaufen als auch die Wäscheberge auf der Strecke. Schon beim Einkaufen zeigte sich, dass die Kuschelmaus hundemüde war und so gestaltete sich das Ganze doch eher anstrengend.
14:00 Uhr: Tagesaktivität bei 160%: Spielen, Wäsche, Pick-up
Nach dem Einkaufen hatte ich noch etwas Zeit um mit der Kuschelmaus zu spielen. Eigentlich hätte ich lieber anfangen sollen, das Chaos, das sie in den wenigen Minuten ihres Zu-Hause-Seins angestellt hat, aufzuräumen. Naja, wenn ich schon mal zu Hause bin, will ich nicht gleich mit „Aufräumen nerven“.
Um 15:10 Uhr sind wir losgescootert, um die Schnatterente von der Schule abzuholen. Da ich die Kondition der Kuschelmaus nicht überfordern wollte, durfte sie dieses Mal vorne auf meinem Scooter mitfahren. Die Schnatterente war auch nicht besonders gut gelaunt und ließ ihrem Unmut darüber, dass ich ihr den falschen Snack zum Abholen mitgebracht habe, freien Lauf.
15:30 Uhr: Tagesaktivität 170%: Deutsche Spielgruppe
Direkt von der Schule und mit viel Zureden, dass wir mit den Scootern und nicht mit dem Auto fahren, sind wir zur deutschen Spielgruppe gefahren. Ich leite diese seit September und weil es heute sehr kalt war, wollte ich die Kirchenhalle super pünktlich aufschließen, um schon mal die Heizung anzustellen. Der Umweg nach Hause zum Auto holen inklusive dem Stau, in dem man dann meistens steht, kostet nur unnötig viel Zeit.
Bei der Spielgruppe haben sich die beiden Dank ihrer üblen Laune dann nur bekriegt! Ständig hat eine geheult, weil die andere was weg genommen hat, gekniffen oder geschupst hat! Unnötiger Weise haben sie auch noch andere Kinder mit reingezogen, die munter bei den Stänkereien mitgemacht haben und so war ich echt froh, als wir nach 2 Stunden das Abschiedslied gesungen und die Halle verlassen haben!
18:30 Uhr: Tagesaktivität 190%: Kinder ins Bett stecken
Die Kinder essen eigentlich immer schon bei der Spielgruppe Abendbrot. Das war gut, weil die trittbrettfahrende Kuschelmaus schon 5 Minuten vor der Ankunft zu Hause festgestellt hat, dass sie fast auf dem Scooter einschläft. So habe ich zu Hause angekommen nur noch der Schnatterente die Reste vom Abendbrot hingestellt und die Kuschelmaus direkt ins Bett verfrachtet.
Mit der Schnatterente habe ich dann noch 10 von den High-Frequency-Words geschrieben und dann ist auch sie ziemlich müde und erstaunlicherweise ohne Protest, dass es kein Fernsehen gibt, ins Bett gewandert.
19:00 Uhr: Tagesaktivität 193%: Abendbrot, Aufräumen, Wäsche, mehr Aufräumen
Nachdem beide Kids im Bett waren, konnte ich mir mein Abendbrot gönnen um anschließend erstmal das Chaos im Wohnzimmer, Kinderzimmer und in der Küche zu beseitigen. Und noch mehr Wäsche zu versorgen.
Kurz habe ich noch in unserer Spielgruppen Facebook-Gruppe auf die Terminfindung des nächsten Pubabends hingewiesen. Diese Pubabende sind nicht nur mir im Moment sehr wichtig. Wir haben nämlich eine super nette Truppe an Familien und da macht es richtig Spaß, sich mit den Mamas auch mal Abends abseits der chaotischen Spielgruppe „gepflegt“ zu unterhalten (und natürlich das ein oder andere Gläschen Wein zu trinken).
21:00 Uhr: Tagesaktivität 198%: Aufs Sofa pflanzen und diesen Blogpost schreiben
Während ich mich aufs Sofa gepflanzt habe und den Blogpost schreibe, ist auch der Ordnungshüter nach Hause gekommen. Ich bin mir sicher das er denkt, dass ich den ganzen Tag so gefaulenzt habe. Um das zu widerlegen, werde ich ihm den Blogpost direkt mal unter die Nase halten, wenn er gleich nach mehrfachem Durchlesen und Ändern gepublisht werden kann.
In der Zeit des Schreibens habe ich tatsächlich auch nur einen einzigen Tagesaktivitäts-Prozentpunkt auf meiner Sportuhr dazu bekommen! Damit fehlt mir noch einer, um auf die 200% zu kommen. Das sollte doch irgendwie noch klappen: Spätestens beim Zähneputzen 😀
Und just in diesem Moment piepst meine super tolle Uhr um mir mitsamt dem Straßenverkehrsschild „Achtung“ mitzuteilen: „Zeit für Bewegung!“. Dann mache ich jetzt auch mal Schluß, sortiere noch die letzte Wäsche in die Schränke und werde dann auch demnächst schlafen gehen – mit 200%iger Wahrscheinlichkeit ein sicher guter Schlaf!
Eure Uta x
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