Wir haben den schulfreien Studientag an einem Montag genutzt und sind für drei Nächte ins Cotswolds gefahren. Das ist ein typischer Wochenendtrip für Londoner. In zwei Stunden ist man bereits da und es ist wirklich eine sehr schöne, grüne und vielseitige Gegend in Mittelengland.
Recht kurzfristig haben wir auch noch ein total schönes und altes AirBnB in Upper Sloughter buchen können. Häufig sind AirBnBs in Großbritannien ganze Häuser, was natürlich super ist: Man hat ein komplett eingerichtetes Haus inklusive Küche und kann somit auch kleine Suppenkasper satt bekommen, die anderweitig nur nach Pommes schreien würden.
Unseres AirBnB war total süß: Von Außen und Innen. Laut dem Nachbar gebaut im 16. Jahrhundert und Innen liebevoll her- und eingerichtet. Nur nicht unbedingt was für größere Menschen, denn es hingen hier und da ein paar ziemlich dicke Holzbalken im Weg…
Cotswolds mit der Familie: Die Planung
Wie immer haben wir eigentlich vorher nur so grob mal geschaut, was wir in den Cotswolds machen wollen. Wegen der Pandemie waren einige Sehenswürdigkeiten nicht offen bzw. die Anzahl an Besuchern limitiert. So musste man Eintrittskarten häufig schnell buchen, sobald sie am Vortag freigeschaltet wurden. Und da wir erst seit kurzem wieder in England rumreisen können und es herrliches Wetter war, waren die Eintrittskarten für einige der Sehenswürdigkeiten sehr schnell ausverkauft.
Wir haben uns aber nicht gestresst sondern wollten ein paar schöne Tage mal raus aus London genießen, ohne dass hinterher einer meckert, dass es zu viel war.
Bourton on the Water
Unser erster Weg führte und nach Bourton on the Water. Hier gibt es neben dem Vogelpark und einem Irrgarten (Dragonfly Maze) auch eine Miniatur-Stadt zu besichtigen. Für die ersten beiden Attraktionen waren die Tagestickets bereits ausgebucht, so dass wir uns die Miniaturstadt ansahen.
Hinterher gab es noch das erste Kugeleis der Saison. Mit gefühlt 1.000 anderen Menschen (und fast genau so viel Hunden) auf einer schönen Wiese im Herzen von Bourton on the Water und umgeben von viel Wasser.
Lower Sloughter
Ziemlich zufällig befand sich unser Häuschen auch in einem beliebten Touristen-Magnet-Örtchen. Tagsüber saßen viele Menschengruppen (vor allem Wanderer) auf den Wiesen bei den Flüssen und genossen ihr Picknick. Diese Flüsse ziehen sich durch die gesamte Gegend. Sie sind überwiegend ziemlich breit, aber dafür sehr flach.
Der in der Nähe ansässige Reitstall bietet zum Beispiel Ausritte („River Rides“) an, bei denen die Pferde und Reiter durch diese Flüsse reiten. Obwohl die Schnatterente jetzt schon eine Weile Reitunterricht hat, wollten wir ihr einen solchen Ausritt aber lieber doch nicht buchen, denn sie ist auch die Tochter, die von jeglichen Ausflügen immer mit matschigen Schuhen nach Hause kommt. Und um in den Fluss abzutauchen wäre es dann wohl doch noch etwas frisch gewesen.
Broadway Activity Park
Weil natürlich die Kinder bei diesen Besichtigungen auch nicht immer das größte Durchhaltevermögen haben, haben wir für einen Ausflug speziell für die Kids einen ziemlich coolen Spielplatz entdeckt. Neben den üblicheren Geräten, die hier wirklich in sehr großer Zahl vorhanden waren, gab es auch viele ungewöhnlichere Gerätschaften. Teilweise wirklich etwas herausfordernd und eher für Erwachsene gedacht. Finden tut ihr diesen hier: Broadway WR12 7DP.
Arlington – die schönste Häusserreihe in den Cotswolds
Über Tripadvisor haben wir von diesem Tipp in Arlington gelesen. Wie auch tausende andere Menschen… Arlington ist ein kleines Örtchen, welches wegen dieser Häusserreihen Berühmtheit erlangt hat. Von überall her strömten die Touristen. Außer diesen Häusern gibt es als Touristenattraktion noch ein Restaurant mit angeschlossenen Teichen, in denen man Fische fangen kann.
Insgesamt hat uns dieser Abstecher allerdings eher etwas enttäuscht.
Burford High Street
An unserem Abreisetag haben wir dann noch in dem kleinen Städtchen Burford angehalten, an dem wir schon auf dem Hinweg vorbeikamen. Die Einkaufsstraße liegt an einem ziemlich steilen Berg und schaut dadurch schon sehr besonders aus.
Hier haben wir nun auch endlich nachgegeben und sind mit den Kindern in einen Süßigkeitenladen gegangen, wo sie sich alle was aussuchen durften. Ebenfalls bin ich in einem Laden ausschließlich für Bürsten in sämtlichen Formen und Größen fündig geworden. Die Mini-Bürste zum Reinigen unseres Milchschaum-Schlauchs des Kaffeeautomaten war irgendwann mal verschwunden. Lustigerweise habe ich in dem Laden erst nach einigen Minuten gecheckt, dass das alles Bürsten einer deutschen Marke sind. Da muss man also ins letzte Kaff in den Cotswolds fahren, um deutsche Markenbürsten zu finden 🙂
Der Cotswolds Wildlife Park & Gardens
Dank unserem freien „Arbeitstag“ war der Andrang auf die Tickets für den Cotswolds Wildlife Park am Montag dann nicht so groß, so dass ich für uns nachts Tickets ergattern konnte. Auf der Rückreise haben wir also den halben Tag im Wildlife Park verbracht.
Wegen Corona waren zwar einige Häuser nicht auf. Aber auch so haben wir uns sehr über die Nashörner, Löwen, Leoparden, Giraffen, Kamele, Zebras, Flamingos, Wölfe, Affen und viele weitere Tiere gefreut. Der Park ist wirklich sehr weitläufig und die Tiere haben überwiegend sehr viel Platz.
Natürlich musste dann auch noch der dazugehörige Abenteuerspielplatz eine Weile bespielt werden, bevor wie wieder ins Auto und weiter Richtung London gefahren sind.
Oxford als Zwischenstopp auf der Rückfahrt
Zwar schon etwas müde, aber dennoch motiviert die Gelegenheit zu nutzen und auch noch schnell Oxford anzuschauen, sind wir dann noch ein wenig durch die Innenstadt von Oxford gebummelt.
Was mir als erstes auffiel war der ein oder andere etwas arrogant sprechende Student. Erinnerte mich direkt an einen alten Kollegen im Londoner Büro, den ich nicht ganz so gerne leiden mochte 😉
Auch tragen da doch recht viele Studenten die Jacken und Pullis ihrer Unis oder Colleges. Die Wappen prangten doch bei einigen auf der Brust. Überhaupt sieht man fast überall Studenten und Schilder an den Häusern von irgendwelchen Bildungseinrichtungen. Das ist da im Stadtbild wirklich schon sehr vorherrschend.
Insgesamt hat mich Oxford allerdings nicht so überzeugt wie Cambridge, wo ich vor den Kindern mal mit meinem Mann war. Das kann aber auch daran liegen, dass ich damals alles noch etwas anders aufnehmen konnte und mir die mittlerweile etwas nörgeligen Kinder in Oxford auch die Erkundungslaune etwas gedämpft haben.
Lohnt sich Cotswolds für einen Familientrip?
Die Frage kann ich definitiv mit „ja“ beantworten. Selbst die Schnatterente, die nicht ganz so viel Vorfreude auf das Wochenende hatte, weil sie ihr geliebtes Turnen verpasst hat, fand es total super. Die Kuschelmaus will im nächsten Urlaub wieder dort hin und dem Grinsebär hat es auch sichtlich gefallen. Für uns Große war es auch schön, mal den Alltag hinter uns zu lassen und uns mal nur auf uns zu konzentrieren.
Gerne wäre ich auch noch nach Bath gefahren, was ganz im Süden liegt. Aber dafür waren die 3 Tage dann doch etwas zu knapp.
Mal schauen, wo es uns auf einem nächsten Kurztrip hinzieht. Wir sind auf jeden Fall auf den Geschmack gekommen
Eure Uta xx
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