Es gibt nichts besseres, als sich an einem total verregneten londoner Sonntag Fotos von einem genialen Urlaub in Thailand anzusehen!
Der Urlaub auf Koh Phi Phi war unser erster Strand-Urlaub, den wir aus Hong Kong gemacht haben, und eigentlich auch der schönste! Wir konnten uns das erste Weihnachten zu dritt in Hong Kong irgendwie nicht vorstellen, und sind deshalb nach Phuket geflogen und von dort mit der Fähre weiter nach Koh Phi Phi. Schon die Fahrt mit der Fähre führte uns an atemberaubender Natur vorbei. Neben den senkrechten monströsen Steilhängen, in welche durch die Gezeiten abenteuerliche Höhlen hineingefressen werden, kamen wir auch an dem Strand vorbei, der als Filmkulisse für den Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio gedient hat (und heute eine Touristenattraktion darstellt).
Die Fähre hielt an einem größeren Pier von Kho Phi Phi und von dort ging es in einem etwas wackeligen, aber stets hübsch geschmückten, Wassertaxi zum Hotel.
Unser Hotel war das hinterste in einer Reihe von Hotels und daher sehr ruhig, obwohl die Insel vor allem junges Publikum anzieht und nachts im Ort ganz schön was los ist. Dennoch war das Zentrum der Insel zu Fuß zu erreichen. Die Hotelangestellten waren außerordentlich freundlich und hilfsbereit und haben an der damals 1 Jährigen Schnatterente gleich einen Narren gefressen. Immer, wenn wir mittags oder abends in unserem Hotel aßen, kam ein Mitarbeiter und hat die Schnatterente bespaßt, weil ihnen das Spaß gemacht hat und nicht, weil sie es mussten. Das Essen in dem Hotel war super lecker: Ich habe noch nie eine so gute Tom Ka Gai (eine thailändische Hühnersuppe mit Kokosmilch, ordentlich scharf) gegessen, und musste sie daher jeden Tag essen und mein Mann ist total auf das abendliche Barbecue abgefahren und hat meistens gegrilltes Fleisch oder Fisch gegessen – was auch extrem lecker war.
Wir haben daher nicht so häufig außerhalb des Hotels gegessen, aber wenn, ist es oft vorgekommen, dass sich die Schnatterente auf den Armen (wildfremder) Kellner wiedergefunden hat, was mir dann doch schon etwas zu viel war. Die Schnatterente war mittags in unserem Hotel allerdings auch einmal von einer auf die andere Sekunde einfach weg und ich habe sie – schon leicht panisch – gesucht. Nach kurzer Zeit wurde sie mir auf dem Arm eines Mitarbeiters fröhlich lachend aus der Küche entgegen getragen! Der Kellner wunderte sich etwas über die Panik und den Ärger in meinen Augen, „er hatte mit ihr ja bloß eine Banane aus der Küche geholt“… Es ist wirklich schön, dass die Thailänder so kinderfreundlich sind, aber dass die Schnatterente ein paar Minuten verschwunden war, ging dann auch mir irgendwie zu weit! Und dabei zähle ich mich eher zu den entspannteren als zu den nervöseren Müttern!
Koh Phi Phi ist einfach traumhaft: Die Natur ist atemberaubend, die Menschen, selbst die anderen Touristen, sind alle so freundlich und entspannt. Das Meer ist glasklar, hat eine angenehm warme Badetemperatur und war meistens spiegelglatt.
Gut, bei Ebbe, wo auch die Wassertaxis zwangsweise nicht fuhren, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen saßen, war es mit dem Baden etwas schwieriger, weil das Wasser einfach mal ziemlich weit weg war. Aber es dauerte ja nicht lange, und dann kam das Wasser wieder. Es war schon erstaunlich, in welcher Geschwindigkeit das Wasser anstieg oder zurück wich.
Mit dem Wassertaxi sind wir einmal zu einem abgelegenen Strand gefahren, an dem Affen leben. Es ist schon echt abgefahren, Affen in der freien Natur zu sehen und dann auch noch soooo nah! Unser Bootsmann warnte uns schon, dass wir wegen der Schnatterente aufpassen sollen, insbesondere, wenn sie etwas isst. Wir sind natürlich nicht auf Tuchfühlung mit den Affen gegangen (andere Touristen wollten da schon etwas mehr Hautkontakt haben). Die Affen sind zwar an Menschen gewöhnt und werden von ihnen gefüttert. Aber auch wenn es nicht die größten Affen sind, sieht man ihnen schon aus ein paar Meter Entfernung an, dass sie sehr scharfe Zähne haben und sich bei der Futtersuche nicht gerade vornehm verhalten. Ein vielleicht 8 Jahre alter Junge und sein Maiskolben, den er sich an diesem abgelegenen Strand an der Imbissbude(!) gekauft hat, sind einer Gruppe Affen zu nahe gekommen und er wurde von einem Affen richtig heftig attackiert! Er wollte allerdings seinen Maiskolben auch nicht herschenken, was dann wohl zu dem lauten „Affentheater“ geführt hat. Etwas scary war das ehrlich gesagt…
Der Versuch des Hotels, weihnachtliche Stimmung in diesem so „unweihnachtlichen“ Klima herzustellen, war wirklich niedlich. Von einer völlig knalligen Weihnachtsdeko inklusive verkleidetem Personal, über ein Varieté-Programm beim Weihnachts-Gala-Menü, das ich eher in einem Nachtclub in Phuket erwartet hätte bis zum Santa Claus, der mit dem Wassertaxi angefahren kam, war alles dabei. Wir waren nicht wirklich in Weihnachtsstimmung, haben diese aber auch nicht vermisst und haben uns einfach nur über den netten Versuch dieser fröhlichen Menschen gefreut.
Bei all den tollen Eindrücken, die wir in diesem Urlaub erlebt haben, darf allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass man noch immer die Auswirkungen des Tsunamis im Indischen Ozean von 2004 sah! Koh Phi Phi hatte es stark getroffen und wie wir gehört haben, war der ganze Küstenabschnitt, wo unser Hotel war, zerstört. Man sah auch hier und da noch Überreste von zerstörten Hütten und die „Tsunami-Rescue-Path“-Hinweisschilder, die in Richtung eines Berges wiesen, führten einem immer wieder vor Augen, welch ein schlimmes Schicksal diese Trauminsel vor wenigen Jahren heimgesucht hat. Da kann man wirklich nur hoffen, dass so etwas nie wieder passiert und wenn doch, dass die mittlerweile installierten Warn- und Rettungssysteme zumindest die Menschen vor dem Schlimmsten retten!
Eure Uta x
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