Nach einem super schönen Urlaub am Lago Maggiore hat uns der Alltag wieder. Naja, eigentlich nicht ganz, denn während der Ordnungshüter schon wieder in London „buckelt“ (von wegen – gerade habe ich mit meinem völlig verkaterten Ehemann gesprochen: „Junior-Drinks“ für die neuen Mitarbeiter – ajah is´ klar!!!), arbeite ich im Moment aus dem Büro meines Vaters in Berlin und mache eben von hier das, was ich normalerweise aus London mache. Perfekt wenn man in einem solch Technologie-getriebenen Unternehmen arbeitet und alles „remotely“ machen kann!
Dass „mein Bürozimmer“ intern als Abstellraum bezeichnet wird, stört mich dabei überhaupt nicht – Hauptsache Internet! Absolut begeistert hat mich dann auch das berliner Mittagsangebot am Theodor-Heuss-Platz: Eine super leckere Türkische Pizza bekommt man in London nicht überall, und wenn, dann sicher nicht für 3€! Und ganz normale belegte Brötchen mit etwas Gemüse drauf hau ich mir Mittags auch allzugerne rein und freue mich tierisch darüber, mal nicht irgendwelche komischen Remouladen unter dem Belag zu finden. Arbeit läuft! Mittagessen läuft! Kinderbetreuung läuft! Um Urlaubstage zu sparen, werde ich wohl auch zukünftig mal den ein oder anderen „Berliner Homeoffice“ beantragen, damit wir die Familie besuchen können 🙂
Obwohl ich noch in einem Zwischenstadium zwischen Urlaub und Alltag stecke (ich kümmere mich nämlich lediglich um unsere Wäsche – alles andere erledigt meine Mum), blicke ich mit Sehnsucht auf unseren Urlaub zurück. Wir hatten so tolles Wetter und das Allerbeste: Dieses Jahr hat es auch mit dem Kitesurf-Kurs geklappt, den wir schon letztes Jahr machen wollten! Letztes Jahr war laut Mitarbeiter des Tourismus-Büros, der schlechteste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung und es war weder Wind vorhanden, noch hätte ich Lust gehabt, im extrem kalten See bei Regen das Kitesurfen zu erlernen!
Perfekte Bedingungen für einen Kitesurf-Kurs
Nun waren die Voraussetzungen also perfekt und da meine Eltern mit uns Urlaub gemacht haben, hatten wir auch die besten Babysitter an „Board“. Weil wir uns den Kurs zum Hochzeitstag geschenkt haben, haben wir auch den uns zunächst doch etwas übertrieben vorkommenden Preis von 270€ pro Person geschluckt und sind hoch motiviert bei der Surfschule eingetrudelt. Im Nachhinein fanden wir die Kursgebühr übrigens wirklich gerechtfertigt, ,denn wir haben viele Stunden mit dem Surflehrer Chris verbracht und es war für ihn auch ganz schön anstrengend: Die Vorbereitung des Kites und des anderen Equipments, die Zeit, bis alles im Motorboot verladen war und man auf dem See die passende Stelle gefunden hat, an der wir loslegen wollten, hat alles ewig gedauert. Und die Kraft und Ausdauer, die Chris aufwenden musste, um den Kite auf dem wackeligen Schlauchboot aufzupumpen (die Elektropumpe war kaputt) und um uns am Anfang zig Mal den RIESIGEN Kite wieder aus dem Wasser „anzureichen“, waren wirklich das Geld wert! Und dann muss man ja auch noch das Material einrechnen, das man sich für die Zeit ausleiht. So ein 1000€ Kite kann – wenn man die Kontrolle verliert und er mit vollem Karacho auf die Wasseroberfläche knallt – auch gerne mal kaputt gehen. Zum Glück ist uns DAS nicht passiert (siehe unten!).
An den 3 Kurstagen waren wir insgesamt locker 10 Stunden unterwegs. Günstigerweise war der Kurs immer über die Mittagszeit, so dass die Kuschelmaus geschlafen hat und die Schnatterente durfte des Öfteren vor dem Fernseher „chillen“, während meine Eltern ebenfalls „Siesta“ gemacht haben.
Am ersten Tag hieß es nach einer theoretischen Einführung über die Windverhältnisse und etwas Materialkunde, dass wir mit dem Kite ins Wasser zum „Body Draggen“ gehen. Das heißt: „Drachenflugstunden“ um auszutesten, wie man den Kite bedient, wie man Speed drauf bekommt und wie man den Kite halten muss, damit er ruhig in der Luft steht, um das Board an die Füße stecken zu können. „Dragging“ deshalb, weil man schon gut Schwung drauf bekommen hat und uns der Kite ziemlich durchs Wasser gezogen hat.
Vermutlich ist der Kite einem Lenkdrachen ähnlich: man hat 2 Lenk-Strippen und kann die Griffstange an den Körper ziehen und „loslassen“, was 2 weitere Strippen verkürzt oder verlängert und den Drachen hoch oder runter bringt. Hört sich einfach an, war aber in der Praxis ganz schön kniffelig und Chris musste ziemlich oft den aufs Wasser geknallten Drachen wieder in die Luft befördern. Wie man das jemals alleine schaffen soll, war mir am ersten Tag echt ein Rätsel! Wobei ich den Kite schon relativ ok im Griff hatte. „Du machst das ganz natürlich“ – so die lobenden Worte von Chris 😉
Der Ordnungshüter hatte da weniger „Gefühl am Drachen“… ^^
Der zweite Tag – dann mit Brett – war wie von Chris vorhergesagt, ziemlich frustrierend! Das Lenken des Drachens alleine, klappte zwar schon ganz gut, aber sich das Board an die Füße zu stecken UND genug Wind auf den Kite zu bekommen, um aufstehen zu können, war echt kniffelig. Ein paar Meter konnte ich stehen und es war ganz schön anstrengend! Dass der Wind dann irgendwann nach ließ, weil ich erst nach dem Ordnungshüter dran kam, kam mir eigentlich ziemlich gelegen… Als wir erschöpft zu Hause ankamen, empfing uns eine Welle des Mitleids meiner Eltern, die die teilweise krampfhaften (oder soll ich sagen kläglichen) Versuche von der Terrasse mitverfolgt hatten.
Am dritten Tag sind wir mit zwei Kite-Ausrüstungen los und parallel gefahren. Unabhängig voneinander und in auseinanderdriftenden Richtungen kämpften wir uns ab. Der Ordnungshüter war schon ziemlich weit weg, so dass Chris ganz schön Meter zwischen uns zu überwinden hatte. Es funktionierte bei mir eigentlich schon ganz gut, so dass Chris mehr beim Ordnungshüter war, dem er noch ein paar Kommandos zurufen musste.
Irgendwie hatte ich mich dann plötzlich mit den ganzen Strippen etwas verheddert und dann machte es „Klick“ und die Sicherheitsvorrichtung, die einen vorm Absaufen bewahren soll, war ausgelöst und der Kite flog und flog und flog! Zum Glück war Chris gerade bei mir und konnte im Schlauchboot mit Highspeed dem Kite hinterher jagen! Puuhhh – das war kein schönes Gefühl, wenn man da den Kite mit einem Wert von 1.000€ davonfliegen sieht (und einem dabei durch den Kopf geht, dass man in England keine Haftpflichtversicherung hat!). Der Kite konnte aber zum Glück eingefangen werden – aber ich hatte genug für den Tag (der Ordnungshüter meinte hinterher, dass ich nur aufs Schlauchboot wollte, um mit dem Surf Lehrer zu flirten! Naja, so einen durchtrainierten und sonnengebräunten Oberkörper sieht man nicht alle Tage – hihi ;-)).
Wir haben uns am nächsten Tag noch eine extra Stunde gegönnt und an dem Tag hat es wirklich riesig Spaß gemacht: Wir konnten in der Regel den Kite davor bewahren, dass er aufs Wasser fiel und selbst wenn, hatten wir es nun doch drauf, ihn alleine wieder hoch zu bekommen. Das war echt super geil!!!
Und es war auch total genial, mal wieder so ein „Abenteuer“ als Paar und ohne Kinder zu erleben 🙂 Trotz ziemlich blauem Zeh vom Ordnungshüter (wie auch immer er das geschafft hat!) und doch einigen anderen blauen Flecken, die wir bei etwas kräftigerem Kontakt mit dem Brett erlitten hatten, waren wir total im Kitesurf-Fieber!
Nun habe ich gestern gerade die Videos bekommen, die Chris von uns aufgenommen hat und schwupps schon ist die Lust wieder da, mit nem angeschnallten Drachen aufs Kiteboard zu steigen! Dem Ordnungshüter schweben ein paar „Trainingssessions“ an der britischen Küste vor. Aber mal ehrlich: Wir sitzen doch überwiegend noch im Wasser und da wäre es schon schön, wenn die Wassertemperatur mindestens 22 Grad hätte – Neoprenanzug hin oder her!
Der nächste Kitesurf-Trip ist in Planung
Die meisten meiner Familie sind große Fans von Cluburlauben! Die sind bekanntermaßen nicht gerade günstig – aber da wird eben verzichtet und nur ein Mal im Jahr in den „Urlaub“ gefahren, um diese 10 Tage voll auszukosten. Durch den Ordnungshüter bin ich ein wenig von dem Rund-um-Sorglos-Paketen“ alla Robinson und co. abgekommen und habe Spaß an Individualreisen gefunden. Unser bester Urlaub überhaupt war unsere Reise während unserer Hong Kong Zeit, als wir nach Koh Phi Phi (Thailand) geflogen sind! Einfach traumhaft! Es ist zwar schon etwas umständlich, wenn man Transfer und alles andere selbst organisieren muss, dafür hat man aber nicht die „Verpflichtung“, morgens, mittags und abends in dasselbe Restaurant zu dackeln und sieht vieles Neues rund um die Hotelanlage herum.
Mit 2 Kindern allerdings rückt sich das Bild wieder etwas zurecht und ich kann einem „bequemeren“ Urlaub mit mehr Services wieder mehr abgewinnen! Dadurch, dass ich nun wieder arbeite und auch merke, dass zu viel Input und Neues die Kids um einen ruhigen Schlaf bringt, hört sich „nettes Hotel mit Kinderbetreuungsprogramm und einem großen Sportangebot“ sowie wenig selbst-Organisation sehr gut an. Bei Dertour habe ich eine „relativ“ (ich denke, unter 2.000 € für eine Woche für uns vier kommt man bei einer vernünftigen Reise nicht raus) günstige Reise nach Fuerteventura gefunden, die sowohl Kinderbetreuung als auch Wassersportangebote und andere Sportangebote bietet! Ich habe früher so gerne Stepaerobic bei „Carsten“ (dem A***, der vor allem jene Frauen, die bei seinen komplizierten Choreografien nicht richtig mitkamen (wie ich am Anfang) eigentlich immer runter gemacht hat) in Essen gemacht. „Barcelo Castillo Beach Resort“ mit 4 Sternen, Spielplatz und Kinderbetreuungsprogramm und mit einem direkten Strandzugang hört sich toll an! Ich mag die Vorstellung nicht, dass man „ans Meer“ fährt um dann 3 Kilometer vom Strand entfernt zu wohnen und sich morgens genau überlegen muss, was man für den Strandbesuch alles braucht.
Der Ordnungshüter hat von mir „verlangt“, dass ich ihm diesen Urlaub „buchungsgerecht“ vorlege. Also musste ich noch etwas recherchieren. Aus London sind die Flüge in Feriengebiete in der Ferienzeit sooo teuer, dass es sich tatsächlich lohnt, mit einem günstigen Flug z.B. nach Berlin zu fliegen und von dort den Urlaub zu starten. Also: Fingers crossed – fahren wir in den nächsten Half-Term-Ferien nach Fuerteventura und werden hoffentlich nicht an einer Überdosis Salzwasser beim Kitesurfen sterben, und auch nicht auf den Atlantik rausgespült werden. Aber zum Glück hat uns Chris der Kitesurflehrer im Theorieteil bereits darüber aufgeklärt, welche Winde am Meer die besten zum Kitesurfen sind. Und wenn Wind herrscht, der einen aufs Meer raustreibt, ziehe ich es vor, mich gemütlich mit einem Cocktailchen auf einen Sonnenliege zu hauen und die Seele (zwischen allen Zeterein der Mädels) baumeln zu lassen 😉
Eure Uta x
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