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Ich habe dir hier einmal unsere first-hand Erfahrung mit der Neugeboreneninfektion unseres dritten Kindes aufgeschrieben. Wenn du danach gegoogelt hast, gehe ich davon aus, dass ihr oder jemand in eurem Umfeld gerade ein Baby mit Neugeborenensepsis bekommen hat. Natürlich ist jeder Fall unterschiedlich und es kommt sicher darauf an, wie lange das Neugeborene bereits krank ist.
Wir hatten viel Glück und es ist alles gut ausgegangen. Hätte die Geburt noch länger auf sich warten lassen, wäre der Kleine vielleicht nicht so fit auf die Welt gekommen und es wäre von Anfang an klar gewesen, dass da was nicht stimmt.
Mein Erfahrungsbericht ist ziemlich lang und detailliert geworden. Ich hoffe ich kann damit die Ängste und Sorgen des ein oder anderen etwas vermindern. Allen Betroffenen wünsche ich vom Herzen alles Gute!!
Die Schwangerschaft und Geburt vom Baby mit Neugeboreneninfektion
Die Schwangerschaft und die Geburt unseres dritten Kindes verlief absolut unkompliziert. Der Kleine war zwar 7 Tage über Termin, aber soweit gab es keine Anzeichen, die uns Sorgen bereiten müssten. Das Baby war da, gesund und munter und ich wäre gerne so wie damals bei der Zweitgeborenen gleich nach Hause gegangen. Von der Gefahr einer Neugeboreneninfektion wegen des grünen Fruchtwassers hatte ich bis dato noch nichts gehört.
Aber genau wegen des grünen Fruchtwassers (im Mutterpass stand hinterher „dick grün“) ließen sie uns nicht nach Hause gehen. Wir sollten 48 Stunden zur Überwachung da bleiben. Ok, was solls habe ich mir gedacht. Wird ja nichts passieren, der Kleine ist gut drauf, will trinken, kackert und pullert – alles super. Zwar nicht begeistert, aber dennoch blieben wir natürlich und statt wie „angekündigt“ mit dem Babybruder nach Hause zu kommen, kamen dann die Schwestern uns im anthroposophischen Krankenhaus Berlin-Havelhöhe besuchen.
Macht er auch mal die Augen auf?
Diese Frage kam zwar von meiner Schwester, die als erstes am ein paar Stunden nach der Geburt kam und die erst ging, als der Besuch meiner Eltern die Schwestern mitbrachten, beendet war. Und Tatsache: Der mittlerweile schon einige Stunden alte Säugling hatte noch nicht ein einziges Mal die Augen auf gemacht. Das hat mich aber bis dahin erstmal nicht beunruhigt und ist mir erst viel später richtig bewusst geworden, als die Diagnose Neugeboreneninfektion schon stand.
Warum schreit er eigentlich die ganze Nacht?
Nachdem der erste Lebenstag gefühlt unauffällig verlief (außer, dass es sehr heiß war und alle am Schwitzen waren), war die erste Nacht nicht so, wie ich es von den Schwestern kannte: Obwohl der Kleine offensichtlich beim Stillen schluckte und ausreichend Kolostrum da war, hat er die ganze Nacht sehr viel geschrien. Und selbst Herumtragen hat ihn nicht wirklich beruhigt. Das fand ich schon etwas komisch und erst da fiel es mir auch erst richtig auf, dass er bis dahin fast noch nicht die Augen aufgemacht hatte. Wobei ich beides nicht beunruhigend genug fand, um nachzufragen.
Bei der Kontrolle durch eine Schwester am nächsten Morgen zeigte sich eine leicht erhöhte Temperatur. Diese schien uns beiden bei den heißen Außentemperaturen aber auch erstmal nicht verwunderlich und ich sollte ihm etwas abgekochtes Wasser geben. Von einer Infektion auch da noch keine Rede…
„Schauen Sie doch, die Atmung – der zieht doch die Rippen ein“
Nach Schichtwechsel der Schwestern kam eine recht herb rüberkommende ältere Schwester mit strengem russischen Akzent zur Kontrolle. Zunächst wurde ich angepflaumt, wieso ich dem Kind Wasser geben würde. Nach meiner Erklärung meinte sie, dass das nicht nötig sei. Schon beim ersten kurzen Besuch wies sie mich an, doch mal hinzuschauen, denn der Kleine würde beim Atmen doch die Rippen so stark einziehen.
Ich fand das nicht so wahnsinnig auffällig, aber ich bin ja auch nicht medizinisch geschult. Bei ihrer zweiten Visite hat sie seine Temperatur gemessen und der vorherigen Zugabe von Wasser zugestimmt, weil sie immer noch erhöht war. Sie forderte mich wieder auf, mir doch die Atmung anzuschauen. Es gefiele ihr gar nicht. Sie führte das aber nicht weiter aus und fragte auch nicht nach, was sie denn befürchtete weil ich zu dem Zeitpunkt noch das Gefühl hatte, dass es dem Kleinen absolut gut geht. Im Nachhinein glaube ich, war es mir einfach lieber, die Bedenken der Schwester zu ignorieren, solange alles noch so normal aussah.
Einzig fand ich es weiter etwas auffällig, dass er bis dahin noch immer die Augen zu hatte.
Blutabnahme zur Überprüfung der Entzündungswerte beim Baby
Wir möchten Ihrem Kind doch lieber mal Blut abnehmen um eine Neugeboreneninfektion auszuschließen
Am frühen Nachmittag des zweiten Lebenstages hatte die russische Schwester gottseidank (!) wohl endgültig Alarm geschlagen, denn da hieß es, dass sie dem Kleinen Blut abnehmen wollen um eine Infektion auszuschließen. Und selbst da war ich noch entspannt, ging es ihm doch in meinen Augen weiter gut.
Eine Stunde später stand eine der Frauenärztinnen im Zimmer und sagte gleich, dass sie keine guten Neuigkeiten hat: Die Entzündungswerte des Babies sind sehr hoch, der Kleine hat die Neugeboreneninfektion und muss mit Antibiotikum behandelt werden. Da das Krankenhaus Havelhöhe, in dem ich entbunden habe, keine Kinderstation hat, hat sie bereits die Verlegung ins Waldkrankenhaus in Spandau veranlasst.
Obwohl ich von der Neugeboreneninfektion noch nichts gehört hatte, klang Verlegung wegen fehlender dauerhafter Kinderarztbetreuung beängstigend. Was danach geschah, habe ich nur halbwegs mitbekommen. Ich war total in einem Schockzustand und konnte gar nicht klar denken. Bis eben war noch alles gut und hat das Baby hohe Entzündungswerte und die Diagnose einer Neugeboreneninfektion steht im Raum, von der ich noch nie gehört hatte.
Ab da ging alles ganz schnell
Schon in den nächsten 90 Minuten wollte eine Kinderärztin aus dem anderen Krankenhaus ihn abholen kommen. Auf mich prasselten gefühlt 1.000 Fragen und Informationen ein, die ich weder verarbeiten noch beantworten konnte: Ob ich entlassen oder selbst auch verlegt werden möchte, weil das einen Unterschiede macht: Rooming-in auf der Wöchnerinnenstation oder Kinderstation, kein Rooming-in, Entlassung, Verlegung, separater Krankentransport statt im PKW zu fahren,…
Von dieser ganzen Diskussion darum habe ich nur noch die Hälfte mitbekommen, weil die Tatsache, dass mein Baby so krank ist, dass es verlegt werden muss, mich völlig aus der Bahn geworfen hat. Ich gab lediglich zu verstehen, dass ich bei ihm sein will und dass sie alles so regeln sollen, dass das möglich ist.
Um Fassung ringend konnte ich meinem Mann am Telefon kaum genaue Auskunft geben, außer dass das Baby ins Waldkrankenhaus in Spandau verlegt werden muss und er sofort kommen soll. Zum Glück war unser altes liebes Au Pair gerade zu Hause bei meinen Eltern und meinen Mädels zu Besuch und blieb in dieser Notsituation wie selbstverständlich bei den Mädels.
Während wir auf den Krankentransport des Babies warteten, verschlechterte sich tatsächlich sein Zustand. Wo er vorher noch eher unruhig war, zum Beispiel auf dem Wickeltisch, lag er plötzlich erschreckend ruhig auf dem Wickeltisch und wirkte schon etwas apathisch.
Video Atmung Neugeboreneninfektion
Der nächste Schock: Die Abholung mit vier Mann
Von dem Auftritt der Mannschaft aus dem Waldkrankenhaus war ich echt erschrocken: 2 Fahrer in Sanitäter-Uniform, die den Transport-Brutkasten schoben, der mit allem möglichen Überwachungsgeräten ausgestattet war, was ich beängstigend fand. Zudem die Kinderärztin und eine Schwester mit 2 großen Taschen voll Equipment, die nicht hektisch, aber dennoch sehr um Eile bemüht waren.
Sie untersuchten den Kleinen direkt vor Ort und weil sie für die sofortige Antibiotikagabe einen Zugang legen wollten, sollte ich mich lieber in etwas Entfernung hinsetzen. Der Kleine schrie wahnsinnig und hörte überhaupt nicht mehr auf. Direkt dort spritzen sie bereits das erste Antibiotikum über den Zugang und hängten das zweite zum Durchlaufen an, was innerhalb von einer Stunde ganz langsam verabreicht wurde.
Zur Überwachung von Herz und Atmung wurden 3 Elektroden auf die Brust geklebt und die Sauerstoffsättigung über ein Kabel am Fuß kontrolliert. So verkabelt und immer noch schreiend wurde mein Baby wie oben auf dem Foto zu sehen in den furchterregenden Kasten gelegt, dort festgeschnallt und weggeschoben.
Es hat mir schier das Herz zerrissen, ihn so von mir abtransportiert zu sehen! Zumal ich aus Platzmangel nicht mit im Krankenwagen fahren durfte, sondern alleine zurück blieb. Wenigstens konnte mein Mann mit unserem Auto hinterherfahren. Leider durfte ich wegen der Verlegung und Aufnahme in dem anderen Krankenhaus nicht in einem Privatauto von A nach B fahren und so musste ich noch fast eine Stunde auf meinen eigenen Krankentransport warten.
Mein Baby ist mit einer Infektion weg und ich bleibe mit leeren Armen zurück
Ich war echt fertig und die Blicke der Wöchnerinnen, die Teile des Geschehens mitbekamen, halfen genau so wenig wie das zwanghaft fröhliche Gespräch, das mir der Mitarbeiter vom Krankentransport auf dem Weg ins Waldkrankenhaus zur Aufmunterung aufdrücken wollte…
Viel später erfuhr ich erst von meinem Mann, dass sie unser Baby sogar mit Blaulicht ins andere Krankenhaus gefahren haben! So eilig war es also!
Nach einer mir endlos vorkommenden Fahrt zum Waldkrankenhaus wollte mir die diensthabende Ärztin auf der Wöchnerinnenstation, wo ich erst einmal hingebracht wurde, genau erklären, was sie mit mir in den nächsten Tagen vorhaben. Ich bin wirklich selten unhöflich zu Fremden, die es gut mit mir meinen. Aber dieser Dame musste ich dann doch nach 2 Minuten erklären, dass mich das jetzt grad herzlich wenig interessiert und ich einfach nur zu meinem Baby will!
Mein Mann war ja zum Glück kurz nach der Ankunft des Kleinen auch auf der Intensivstation angekommen und konnte mir schon einiges an Auskünften weitergeben.
Neben den unten folgenden Informationen über die Neugeboreneninfektion konnte mir mein Mann zum Beispiel auch das Hygiene-Protokoll auf der Intensivstation erklären: Uhren und Schmuck ab, Hände desinfizieren, Hände inklusive Unterarme waschen, noch mal desinfizieren. Wickeln nur mir Handschuhen und Schürze.
Was bedeutet eigentlich Neugeboreneninfektion genau?
Bei der Neugeboreneninfektion oder auch Neugeborenensepsis, unter der auch unser Baby litt, befinden sich die Erreger im Blut, es liegt also eine Blutvergiftung vor, die potentiell auf jedes Organ übergehen kann und unbehandelt sehr wahrscheinlich zum Tod des Neugeborenen führt. Daher ist es so wichtig, so schnell wie möglich mit der Antibiotika-Behandlung zu starten. Auf Englisch spricht man auch von einer newborn sepsis.
Auf der Neugeborenen-Intensivstation werden die Vitalfunktionen der Babies dauerhaft kontrolliert, die Atmung regelmäßig abgehört, Fieber gemessen und das Gehirn per Ultraschall auf mögliche Hirnblutungen untersucht. Hirnblutungen sind wohl eine Komplikation der Neugeboreneninfektion.
Die niedrige Sauerstoffsättigung und die Atemsymptomatik (das Einziehen der Rippen) bei meinem Baby wies auf eine Beteiligung der Lunge hin, was aber sich aber durch das Antibiotikum schnell besserte.
Erst da wurde mir so richtig bewusst, wie ernst die Neugeboreneninfektion eigentlich ist
Ich fühlte mich wie im falschen Film: Gestern hatten wir ein gesundes Neugeborenes Willkommen geheißen, der Familienbesuch hat es geküsst, gedrückt und geknuddelt und nur 24 Stunden später haben wir ein sehr krankes Neugeborenes, das wir nur nach ordentlicher Desinfektion berühren dürfen und das in einem geschlossenen Inkubator liegt! Das habe ich im Leben nicht erwartet bei einem reif geborenen Baby!
Weil die Sauerstoffsättigung nach Ankunft nicht optimal war, bekam der Kleine mit extra Sauerstoff angereicherten Luft in seinen deshalb geschlossenen Brutkasten. Und so lag er da, als ich ankam.
Der erste Anblick war ein echter Schock! Er lag da so ruhig und kam mir so angeschlagen vor. Dieser Monitor über seinem Bett, welcher Linien für seinen Herzschlag, die Atemfrequenz und die Sauerstoffsättigung aufzeichnete, und der immer mal einen orangen Alarm von sich gab, war sehr beunruhigend. Wobei nur ich bei orangem Alarm erschrak.
Warum blinkt und piepst es eigentlich überall auf der Neo-Intensivstation?
Die Intensivschwestern schauten bei orangem Alarm nur kurz auf den Monitor und machten sofort weiter mit ihrer vorherigen Tätigkeit. Der orange Alarm ist wohl so eingestellt, dass noch kein direkter Eingriff nötig ist und es scheint eher normal, dass sich einer der Werte mal im orangen Bereich befindet.
Während ich nach wie vor irgendwie unter Schock stand, verstand das Team auf der Station es sehr gut, mir langsam meine Angst zu nehmen. Sie nahmen sich viel Zeit mir alles zu erklären, wie es weitergeht, welche Folgeschäden eine Neugeboreneninfektion haben kann und sie haben mit einer Engelsgeduld alle meine Fragen beantwortet. Besonders vor einer Schädigung der Hörnerven durch das Antibiotikum hatte ich große Angst.
Ich durfte den Kleinen auch streicheln, habe dann allerdings irgendwann meine Hand von selbst wieder rausgezogen, als der Sauerstoffsättigungswert (durch die offene Klappe?) in den orangen Bereich gerutscht war. Der Kinderpfleger blieb allerdings total entspannt und meinte ich könne ihn ruhig weiter streicheln, man würde sehen, wie beruhigend das auf den Kleinen wirke. So saß ich erstmal noch eine Weile beim Baby und habe irgendwie versucht, das Geschehen des Nachmittags und Abends zu begreifen.
Was kann ich tun, während die Medikamente mein Baby heilen?
Irgendwann war es schon ziemlich spät und ich musste unbedingt noch eine Milchpumpe holen und dringend mit dem Abpumpen anfangen. Und so ließ ich den Kleinen mit gemischten Gefühlen „allein“ auf der Neo-Intensivstation zurück: Einerseits erleichtert, dass er nun optimal versorgt und überwacht wurde, andererseits sehr traurig, dass er die Nacht nun ganz alleine in dem Kasten verbringen musste.
Da ich meinem Kleinen nach der für ihn ja auch sehr anstrengenden Tortur erst einmal Ruhe gönnen wollte, tat ich also das, was ich in dem Moment für ihn tun konnte: Den Milchfluss in Gang bringen. Und so habe ich abends und nachts mehrfach Muttermilch abgepumpt.
Obwohl der Milcheinschuss noch nicht da war, bekam ich dank der elektrischen Milchpumpe einige Milliliter abgepumpt und konnte die Milch auf der Intensivstation abgeben, damit sie diese zuerst füttern und dann erst mit Fertigmilch nachfüttern. Dass ich mich beim Abpumpen wie eine Kuh beim Melken gefühlt habe, war in der Situation völlig nebensächlich. Und auch, dass ich mir alle drei Stunden dafür den Wecker stellen musste.
Für Zuhause habe ich diese Handmilchpumpe von Lansinoh und die dazugehörigen Muttermilchbeutel zum Einfrieren. Sie hält nun schon das 3. Kind und ich komme bestens mit ihr zurecht.
Mir ist es immer wichtig gewesen, dass ich so 500ml Muttermilch für den Notfall eingefroren habe. Ein Magen-Darm-Virus bei mir war immer so mein Horror oder auch wenn ich mal anderweitig nicht stillen kann (unsere traditionelle Feuerzangenbowle war so ein Fall ;-)). Ich hatte jedes Mal anfangs zu viel Milch und konnte so immer etwas abzwacken und „sammeln“, ohne die Milchproduktion durch das Abpumpen noch zusätzlich anzuregen.
Der erste Morgen auf der Intensivstation
Nach einer kurzen Nacht war ich schon sehr früh wieder beim Baby. Eine total nette Schwester empfing mich freudig, sagte, dass sie dem Kleinen die Reste des grünen Fruchtwassers, das noch in sämtlichen Falten und den Haaren klebte – so gut es ging – entfernt hatte und ich ihn gerne mal anlegen könnte, weil er eh gerade wach wäre.
Wie?!? Ich darf ihn anlegen?!?
Ich war total überrascht und wahnsinnig froh, dass ich ihn stillen durfte! Auch wenn ich viel Respekt vor den Kabeln hatte, die ich mit ihm auf dem Schoß hatte. Und ich hatte Angst, dass sein Sauerstoffsättigungswert gleich wieder absackt, sobald er normale Luft atmete. Aber siehe da, dieser blieb auch außerhalb des Kastens im grünen Bereich und wir genossen das Stillen Kuscheln und noch mehr Stillen sehr!
Die Schwester drosselte danach auch die Zufuhr an extra Sauerstoff im Inkubator und sie machte am Ende ihrer Schicht noch mal einen Test und beschloss, dass kein zusätzlicher Sauerstoff mehr nötig war! Was für eine Erleichterung!
Ich war an dem Tag fast den ganzen Tag auf der Intensivstation und habe einfach nur mit meinem Kleinen gekuschelt und war bei ihm. Er hatte auch schnell wieder reichlich Interesse an der Brust und man hörte und sah, wie gierig er schluckte.
Auch wenn ich bei den anderen beiden jeweils solch abrupte Milcheinschüsse hatte, dass ich ziemlich starke Schmerzen und zwei Melonen mit mir rumschleppte, passierte das diesen Mal nicht. Vielleicht weil ich zwischendurch auch noch mal abgepumpt hatte. Ich merkte den Milcheinschuss lediglich daran, dass der Kleine länger trank und öfter schluckte.
Die Milch fließt trotz des Stresses und der Kleine nahm ordentlich zu
Wir machten an dem Nachmittag eine sogenannte Stillprobe, bei der der Kleine vor und nach dem Stillen gewogen wurde und siehe da, es war ein Unterschied von plus 60g (!), was die Schwester kaum glaubte.
So einigten wir uns auch darauf, dass mich die Nachtschicht anrufen sollte, wenn der Kleine Hunger hat, damit ich rüberlaufen und ihn stillen konnte. In der Nacht wurde ich, obwohl der Kleine jeweils lange trank und definitiv auch viel getrunken hat, direkt sogar einige Male geweckt: Der total nette Kinderkrankenpfleger konnte mein hungriges Baby nicht beruhigen und war selbst verwundert über dessen gesunden Appetit 🙂
Ich war einfach nur so erleichtert über die schnelle Besserung des Kleinen, dass ich mich locker auch die ganze Nacht auf den etwas unbequemen Stuhl zum Stillen hingesetzt hätte!
Weil alles so gut aussah und das Baby so toll zunahm, wurde bei der Visite am 2. Morgen beschlossen, dass er von der Intensivstation entlassen werden und wir gemeinsam auf die Kinderstation verlegt werden konnten. Was für eine Erleichterung!!!
Wie lange müsst ihr wegen der Neugeboreninfektion im Krankenhaus bleiben?
Ich wurde also offiziell von der Wöchnerinnenstation „entlassen“ und war anschließend als Begleitperson mit auf der Kinderstation. Das war eine riesen Erleichterung! Die Ärzte sagten zwar von Beginn an, dass wir 10 Tage für die Antibiotikatherapie im Krankenhaus bleiben müssen. Aber ich habe natürlich im Internet recherchiert und andere berichteten, dass sie bereits nach 5 oder 7 Tagen das Krankenhaus verlassen durften. Bei uns stand die Hochzeit meiner jüngeren Schwester vor der Tür und alle hofften natürlich, dass wir nicht die vollen 10 Tage dableiben mussten.
Ich habe auch ein paar Mal nachgefragt, ob denn aktuell der Entzündungswert noch erhöht wäre. Aber nachdem sich die Ärzte wenige Tage nach dem Beginn der Antibiotika-Therapie überzeugt hatten, dass er der Entzündungswert wie gewünscht fiel, haben sie es nicht weiter kontrolliert. Neben der anstehenden Hochzeit dachte ich auch über die Nebenwirkungen des Antibiotikums nach und hoffte auch deshalb, dass wir nicht 10 Tage Therapie machen müssten. Aber es wurde mir nur gesagt, dass das so die international empfohlene Standardtherapie wäre und so blieb uns nichts anderes übrig als auszuharren und die 10 Tage durchzuziehen.
Wie ist das mit den venösen Zugang bei Neugeborenen?
Da die beiden Antibiotika bei Neugeborenen intravenös gegeben werden und diese Zugänge bei den ganz Kleinen oft nur eine kurze Haltbarkeitsdauer haben, bevor sie verstopfen oder anderweitig unbrauchbar werden, muss man für die komplette Therapie im Krankenhaus bleiben. Der erste Zugang an der Hand hielt nur 24 Stunden. Als ein neuer gelegt werden musste, kam ich gerade zur Intensivstation und wurde gebeten, draußen zu warten. Durch zwei geschlossene Türen hörte ich meinen Kleinen herzzerreißend schreien! So schrill hatte ich vorher noch nie ein Baby schreien hören 🙁
Dieser Zugang wurde in den Fuß gelegt. Ab da war meine allergrößte Sorge und erste Frage, wenn vor der Antibiotikagabe mit etwas Kochsalzlösung die Durchlässigkeit des Zugangs getestet wurde, ob der Zugang noch funktioniert!
Der Zugang am Kopf beim Baby
Leider hielt auch der zweite Zugang nur 1,5 Tage. Als dann erneut ein Zugang gelegt werden musste, wollte ich zur Beruhigung des Kleinen dabei bleiben. Die junge Ärztin wollte den Zugang in eine Vene am Kopf legen, weil beide Hände und Füße von Zugängen oder den Versuchen, diese zu legen und von Blutabnahmen schon völlig zerstochen waren 🙁
Von einer supernetten Schwester aus der Intensivstation wusste ich aber bereits, dass der Zugang am Kopf für die Babies am schmerzlosesten ist und diese meistens auch besser halten, weil sie einfach weniger Bewegung ausgesetzt sind. Daher fand ich dieses Vorhaben nicht so schlimm.
Allerdings war mir bis dahin nicht klar, dass das Zugang-Legen am Kopf bei Babies nicht einfach ist. Die Ärztin versuchte es an 3 verschiedenen Venen am Kopf, jeweils etwas oberhalb der Stirn. Erstaunlicherweise hat der Kleine das Gepiekse zunächst ziemlich entspannt mitgemacht (1-2 Tropfen Glucoselösung auf die Zunge wirken Wunder!). Nach dem dritten vergeblichen Versuch reichte es aber dann doch allen Beteiligten und die erfolglose Ärztin sprang auf um eine andere Ärztin zu holen.
Interessanterweise gab die zweite Ärztin ihm nicht vorher die Glucoselösung und bat mich auch, ihn nicht zu beruhigen, weil sie die Vene besser trifft, wenn sie sich durchs Schreien des Babies vergrößert. Man kennt das ja, wie die Venen sichtbar werden, wenn die Babys schreien. Auch wenns nicht so schön war, ging die Strategie auf und sehr schnell hatte das Baby den Zugang am Kopf gelegt bekommen. Und Dank anschließendem Tropfen der Zuckerlösung beruhigte er sich auch schnell wieder.
Er bekam zum Schutz des Zugangs ein Netz-Mützchen auf den Kopf. Das war bei der Hitze vermutlich für ihn sie schlimmste Qual an dem Zugang am Kopf. Ansonsten schien ihn dieser nämlich gar nicht zu stören.
Die medikamentöse Behandlung der Neugeboreneninfektion
Der Zugang am Kopf hielt sage und schreibe bis zum Ende. 7 Tage wurde einmal am Tag das Antibiotikum Gentamicin verabreicht und 2 Mal täglich ein weiteres Penicillin für 10 Tage. Das sei die international anerkannte Standardtherapie erklärte man mir. Diese Kombination von zwei Antibiotika killt laut Aussage der Kinderärzte 95% der Bakterien, die die Neugeboreneninfektion auslösen.
Da der Entzündungswert nach der Geburt so hoch war, dass es sehr wahrscheinlich war, dass sich das Baby schon im Bauch angesteckt hat, hatte ich mehrfach bei verschiedenen Kinderärzten, die mit uns zu tun hatten, nachgefragt, ob sie nicht bei mir auf die Suche nach dem Auslöser/Bakterium gehen wollen. Sie können nämlich den Neugeborenen nicht genug Blut abnehmen, um den Erreger sicher im Blut der Neugeborenen zu finden. Daher meine Idee, doch mein Blut zu untersuchen…
Aber das wäre wegen der Gabe des breit angelegten Antibiotikums gar nicht nötig und es ist auch egal, was es am Ende für ein Erreger ist oder woher es kam – so die Aussage der Ärzte.
So blieb die Frage, woher die Infektion kam, leider unbeantwortet. Einen Streptokokkentest hatte ich 3 Wochen vor Geburt gemacht, aber da wurde nichts gefunden. Das wichtigste war aber natürlich, dass das Antibiotikum angeschlagen hat und alles soweit gut aussah.
Zur Vermeidung, dass sich der Kleine wegen des Antibiotikums einen Pilz einfängt, bekam er oral ein Medikament, das ihm ziemlich gut zu schmecken schien 🙂 Außerdem wurde im Krankenhaus auch noch die U2 gemacht sowie ein Hüftultraschall und ein Hörtest mit einem Gerät, das die Hirnströme misst und genauer ist als das, das üblicherweise für Neugeborenenhörtests verwendet wird.
Wie hoch ist die Gefahr, dass das Antibiotikum die Hörfähigkeit schädigt?
Mein persönlicher Horror: Eine Hörschädigung durch die Medikamente gegen die Neugeboreneninfektion!
Den Hörtest machen sie standardmäßig bei Kindern mit Neugeboreneninfektion, weil das Gentamicin die Haarzellen des Innenohrs irreparabel schädigen kann. Laut Wikipedia treten bei 1-3% der Patienten Hörschäden auf. Als ich davon erfahren habe, habe ich die verschiedenen Schwestern wuschig gemacht mit meinen Fragen rund um Gentamicin und die Wahrscheinlichkeit, dass mein Sohn Hörschäden als Folgeschaden der Neugeboreneninfektion übrig behält. Sie haben nur am 2. oder 3. Tag den Gentamicin Spiegel kontrolliert und ich hab immer mal nachgefragt, ob man den nicht weiter kontrollieren müsse, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Erst als eine junge Schwester extra für mich recherchiert hat und sagte, dass sie im Waldkrankenhaus noch keinen Fall von Hörschäden miterlebt hat und ihre deutlich erfahrenere Kollegen ebenso wenig, hat mich das beruhigt. Scheinbar wissen sie also, was sie machen denn sie haben oft Babies mit Neugeboreneninfektion im Haus. Ein Arzt sagte mal, dass ca. jedes zweite Baby auf der Neo-Intensiv wegen einer Neugeborenensepsis dort wäre.
Zum Glück war der Test unauffällig und so konnten wir mir einem gesunden Baby 11 Tage nach der Geburt am Tag der Hochzeit meiner Schwester das Krankenhaus verlassen und sogar noch die Hochzeit mitfeiern!
Resümee über unsere Erfahrung mit Neugeboreneninfektion
Dass unser Baby so kurz nach der Geburt an der Neugeboreneninfektion erkrankt ist, war alles andere als schön und hat uns alle ganz schön aus der Bahn geworfen. Dank der super Betreuung im Krankenhaus und der raschen und sichtbaren Besserung des Kleinen waren die größten Sorgen nach wenigen Tagen zum Glück schon fast vergessen.
Wir haben wirklich einfach sehr viel Glück gehabt! Zum Beispiel auch, dass das Baby nicht noch später geboren wurde! Und dass der Kleine einen so guten Appetit hatte und dadurch die mega Hitze auch gut verkraftet hat. Außerdem war es ein Glücksfall, dass wir in Berlin und nicht in London waren. Dort hätte ich längst nicht so viel beim Baby sein können, wie eine Freundin zumindest vor 8 Jahren erleben musste.
Und außerdem konnte mein Mann mit der Unterstützung meiner Familie die beiden Großen zu Hause ganz gut ohne mich wuppen, auch wenn sie mich und den Baby-Bruder sehr vermissten.
Auch wenn wir „gesund“ entlassen wurden, machte ich mir auch zu Hause viel mehr Sorgen um ihn und ich schätze, dass wird bei jedem Fieber oder Schnupfen auch weiterhin der Fall sein. So habe ich einige Tage immer noch die Temperatur gecheckt und auch noch Wochen später mal das Thermometer gezückt, wenn er mir etwas warm vorkam. Oder auch immer sehr genau auf die Atmung geachtet. Sehr lange fand ich die manchmal auch etwas auffällig, aber mein Mann beruhigte mich dann und meist war es gleich wieder ganz unauffällig.
Ich wundere mich zwar nach wie vor, dass der Kleine so viel schläft (auch noch mit 8 Wochen). Aber da er in den Wachphasen wirklich sehr wach und ein totales Strahlemännchen ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er einfach gerne schläft. Und außerdem hat er ja in der Regel immer einen ziemlich vollen Bauch und Verdauen kann ja auch soooowas von anstrengend sein 🙂
Fühlt euch gedrückt, falls ihr gerade eine Neugeboreneninfektion durchlebt
Ich hoffe, ich kann mit unserer Erfahrung einer Neugeboreneninfektion dem ein oder anderen, der mit einem Neugeborenen wegen einer Infektion auf der Intensivstation landet und hoch und runter googelt, mit diesem Post etwas Mut machen. Es ist wirklich nicht schön, was das Baby alles mitmachen muss und dass man als Mutter oder Vater nicht viel anderes machen kann, als da zu sein. Aber wenn alles normal verläuft wie bei uns, geht man am Ende mit einem kerngesunden Baby nach Hause.
Und was ich auch von allen Seiten im Krankenhaus immer wieder gehört habe, und was ich so schnell nicht vergessen werde:
Wie viele Schmerzen ein Baby auch immer bei den ganzen Untersuchungen und Behandlungen spürt; Solange die Mama da ist und das Baby hinterher tröstet, vergisst es die Schmerzen sofort. Am Besten funktioniert das mit Muttermilch, die wie ein Vergessensserum zu wirken scheint!
Eure Uta x
Update 9 Monate später:
Der kleine Mann hat sich nach dem schwierigen Start zum absoluten Sonnenschein entwickelt! Daher nenne ich ihn hier auch den Grinsebären: Solange es genug Futter gibt, strahlt er in der Regel von morgens bis abends. Nur wenn die Zähnchen drücken, ist er etwas empfindlicher, als ich das von den großen Schwestern kenne. Aber das dürfte wohl nicht mit der Neugeboreneninfektion zusammenhängen ;-). Ich merke auch keine höhere Infektanfälligkeit, wobei er bis dato auch noch recht viel gestillt wird.
Einen weiteren Hörtest mit 7 Monaten hat er zum Glück ohne Auffälligkeiten bestanden. Damit war die letzte verbliebene Sorge nach der Neugeboreneninfektion auch Vergangenheit!
Update 22 Monate später:
Der Grinsebär hat weiterhin keinerlei gesundheitliche Auffälligkeiten von der Neugeboreneninfektion davongetragen. Lediglich ICH denke manchmal noch mit gemischten Gefühlen an diesen schwierigen Start. Natürlich kommt das Thema jetzt während der Corona-Pandemie auch wieder vermehrt, denn schließlich hatte er ja mit der Sepsis auch Probleme mit der Lunge.
Wir halten uns daher sehr streng an das Social Distancing, zumal ich dem NHS nicht voll vertraue und einfach am besten gar nicht das Virus bekommen möchte. Zum Glück hat ja auch die Regierung irgendwann eingesehen, dass die Herdenimmunität bei einem solch neuen und unberechenbaren Virus nicht die beste Strategie ist!
Hallo Uta,
ich liege gerade mit meiner Tochter (16 Tage) im Krankenhaus, sie hat auch eine Neugeboreneninfektion.
Mein Freund ist mit unserem Sohn (21 Monate) zu Hause und es zerreißt mein Herz. Ständig bin ich am Heulen und habe überhaupt nichts von dem was hier passiert, verarbeitet.
Vorgestern Abend fuhren wir in die Notaufnahme, weil ihre Temperatur bei 38,1° war, wurden aber wieder nach Hause geschickt weil es abgesehen davon keine Auffälligkeiten gab. Gestern Früh fuhren wir dann in die Kinderklinik (Temp. 39,6°) , wo uns die Empfangsdame abweisen und nach Hause schicken wollte à la: „Haben Sie es mal mit einem Zäpfchen gegen das Fieber versucht?“
Der Arzt hat dann aber direkt gesagt, dass wir uns darauf einstellen können, stationär aufgenommen zu werden, denn in so jungem Alter (15 Tage) sollte ein Baby kein so hohes Fieber haben!!
Meine Tochter und ich sind zum Glück in einem Raum und alle betonen immer wieder, dass wir rechtzeitig gekommen sind.
Trotzdem macht mir ihr Zustand zu schaffen und die Tatsache, dass sie das alles durchmachen muss.
Und dass mein Sohn jetzt so lange ohne seine Mami auskommen muss, macht es auch nicht leichter. Er ist ja selber noch so klein.
Eigentlich bin ich ständig nur am Heulen, was mich nur mal kurz zum Lächeln bringt wenn ich darüber nachdenke, wie es wohl auf die Schwestern wirkt, dass ich hier permanent völlig verheult bin, obwohl der Zustand meiner Tochter erstmal durchaus stabil ist und sie sehr vital wirkt.
Liebe Grüße, Danielle
Hallo Danielle,
es tut mir sehr leid zu hören, dass ihr – nachdem wahrscheinlich anfänglich alles ganz normal aussah – doch noch wegen Neugeboreneninfektion zurück ins Krankenhaus musstet! Ich kann im Nachhinein nur sagen, dass ich nach der Erfahrung Gesundheit als das allerwichtigste sehe und nicht einfach als Gegebenheit.
Ich bin mir sicher, dass eure kleine Maus mittlerweile kerngesund ist und wie andere Neugeborene wächst und gedeiht.
Alles Gute für eure ganze Familie!
Uta
Danke für Deinen Bericht. Wir haben gerade ebenfalls eine Neugeboreneninfektion überstanden und Deine Details zu Verlauf und Outcome haben mich ermutigt nach anfänglichen großen Sorgen. Nun ist alles zum Glück wieder gut. Danke!
Das tut mir leid zu hören, dass ihr diese blöde Geschichte auch durchmachen musstet. Schön, dass mein Erfahrungsbericht dir über die Zeit helfen konnte. In meiner Familie kam es vor einigen Monaten erneut zu einer Neugeboreneninfektion und das hat die alten Wunden bei mir ganz schön wieder aufgerissen… Zum Glück geht es ja in den allermeisten Fällen gut aus und es bleiben keine Schäden zurück.
Alles Gute für euch!
Vielen Dank für diesen Bericht! Wir haben Ähnliches vor 3 Monaten mit unser ersten Tochter durchgemacht. Nun bin ich quasi auf Ursachenforschung und ob es noch mögliche Folgen geben könnte – daher bin ich sehr froh auch von den Entwicklungen auch später zu lesen. Danke nochmal
Liebe Grüße
Franziska
Es tut mir leid, dass ihr da auch durch musstet. Das ist echt so blöd wenn man die Geburt überstanden hat und denkt, dass nun alles ok ist und dann sowas kommt.
Mich hat es vor allem während der Behandlung sehr genervt, dass die Ursache nicht analysiert wurde. Ich habe da so meine Theorie, wie die Bakterien aufsteigen konnten, nur hatten sich die Ärzte dafür leider nicht so interessiert.
Ich glaube, wenn die Hörnerven nicht geschädigt sind, kann eigentlich im Nachhinein nichts mehr passieren. Zumindest habe ich bei meiner Recherche auch von keinen Spätfolgen gehört.
Alles Gute für euch!
Liebe Uta,
vielen herzlichen Dank für deinen Mut machenden Post. Wir haben es auch erleben müssen, allerdings als eine spätetere Form, nicht direkt nach der Geburt,die sogenannte Late Onset Sepsis. Er war da 18 Tage jung. Was hier genau der Auslöser war, kann man leider nicht mehr nachvollziehen. Wir lagen 7 Tagen in der Kinderklinik mit Antibiotika Gabe und Infusionen. Jetzt geht es unserem Sohn schon viel besser aber auch ich nehme noch regelmäßig seine Temperatur. Er liebt es aber auch zu schlafen und zu trinken 😉 Ich wünsche euch weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra,
ich habe deinen Kommentar erst jetzt entdeckt. Tut mir sehr leid zu hören, dass ihr noch so spät mit der Neugeboreneninfektion zu tun hattet. Wie hat sich das dann bemerkbar gemacht? Habt ihr das selbst gemerkt oder die Hebamme?
Ich hoffe, dass ihr auch keine längerfristigen Nachwirkungen erleben musstet.
Viele Grüße,
Uta
Herzlichen Dank für deine Geschichte, Uta! Das haben wir leider auch erlebt. Nach 3 St. nach der Geburt, haben wir gemerkt,dass unser Sohn blaulig ist. Er hatte 75% Saiertoff im Blut!! 5 Tage wurde er mit Antibiotika behandelt. Schade, dass ich erst jetzt gelesen habe. Vor 6 Wochen wäre es für mich eine große Unterstützung! Aber mich freut es sehr heute zu lesen, dass Kinder, die eine Neugeboreneinfektion erlebt haben, entwickeln sich weiter gut. Danke euch für positive Erfahrungen!
Liebe Grüße
Lena
Dein Post macht wirklich Mut. Meine 2. Tochter liegt zurzeit auch auf der Intensivstation wegen Neugeboreneninfektion 🙁
Heute sind es genau 7 Tage und sie soll voraussichtlich morgen entlassen werden. Ich hoffe, dass es klappt.. sie hat 3 verschiedene Antibiotika bekommen. Es ist eine sehr harte Zeit für uns und es sind viele Tränen geflossen…
Die Neugeboreneninfektion ist echt eine ganz blöde Geschichte und ich wünsche Euch alles alles Gute!
Ich kann nur von mir sprechen, aber ich schau mir auch heute meinen Kleinen öfter als ich das bei seinen großen Schwestern gemacht habe, an und bin einfach nur glücklich, dass er da ist! Ich denke, das liegt an den sorgenvollen ersten Lebenstagen.
Genau in dieser Situation bin ich jetzt grade. Mein Baby wurde vor einer Stunde abgeholt und ich sitze hier und hoffe das ich heute noch zu ihm verlegt werden kann. Papa ist bei ihm. Ich bin ziemlich verzweifelt. Dein Bericht ist sehr schön geschrieben, danke dafür! Allerdings macht er mir auch Angst vor dem was da jetzt noch kommt.
Hallo Mina,
Ich sehe deinen Kommentar jetzt erst. Ich hoffe, dein Baby hat die Neugeboreneninfektion gut überstanden und alle Sorgen, die du dir ohne Zweifel gemacht hast, sind verflogen und ihr könnt nun eine ruhige Zeit mit Neugeborenem genießen!
Alles Gute für euch!
Liebe Grüße,
Uta
Hallo Uta,
Wir durchleben gerade das gleiche mit unserer kleinen Maus. Deine Geschichte könnte 1:1 unsere sein.
Wir sind bei Tag 6, mal schauen, wann meine Frau und Kind das Krankenhaus verlassen können.
Es tut mir leid, dass ihr auch diese Situation erleben müsst! Bei uns jährte sie sich gerade zum 2. Mal und ich denke in der Zeit oft zurück. Auch daran, was wir für ein Glück hatten, dass er nicht noch länger im Bauch geblieben ist!
Ich wünsche euch alles alles Gute und hoffe, dass eure Kleine ein ebenso lebensfroher Wirbelwind wird wie unser Kleiner, dem man seinen schwierigen Start absolut nicht mehr anmerkt
Hallo liebe Uta,
erst einmal vielen Dank für den tollen Beitrag.
Gestern, vor genau 13 Monaten kam unser kleiner Prinz zur Welt, ebenfalls mit einer Neugeborenen Infektion. Ich hatte eine sehr lange und anstrengende Geburt, los ging es Donnerstag Abends und auf der Welt war der Kleine Mann am Samstag um 17:38h, es war eine natürliche Geburt, zu meinem Glück war die Plazenta auch nicht vollständig, so dass es nach der Geburt für mich weiter ging, somit war ich ohne hin schon sehr kaputt und war glücklich mit unserem Schatz alles „gut“ überstanden zu haben, dachte ich. Am nächsten Morgen war schon das Babybegrüßingskomitee auf dem Weg zu uns, als plötzlich zwei Krankenschwestern mit einem Babybett(die Kinderklinik ist auf dem selben Krankenhausgelände wie das Klinikum) in unserem Zimmer standen und meinten sie müssten das Kind jetzt mitnehmen, ich solle mich an den Kinderarzt in der Kinderklinik wenden, somit wurde ich komplett ohne Info aufgelöst stehen lassen. Mein Freund kam Gott sei Dank relativ zeitnah in die Klinik, bis wir dann endlich eine Auskunft bekommen haben, vergingen Stunden, da es noch ein Sonntag war, diese Stunden zogen sich wie eine Ewigkeit, da wir auch nicht zu unserem Kleinen durften. Am Ende kam herraus, dass unser Leonard einen Entzündungswert von 12 hatte, als wir dann endlich zu unserem Schatz durften, war es wirklich sehr befremdlich dieses kleine Mäuschen an den Maschinen mit den Schläuche zu sehen, ich hatte beim Wickeln solche Angst, ihm weh zu tun, da wie bei euch auch, der erste Zugang an die Hand gelegt worden ist, dieser hielt auch nur einen Tag und am nächsten Tag wurde der Zugang auf den Kopf verlegt, wir mussten 10 Tage in der Klinik bleiben. Zu unserer großen Freude hat sich unser Sonnenschein nach dieser Odyssee wundervoll entwickelt. Hat schon mit 3 Monaten gebrabbelt, wie ein großer, mit 7 Monaten fing er zu krabbeln an und läuft seit er 9Monate alt ist. Wir freuen uns jeden Tag dieses süße Honigkuchengesicht in unserem Leben zu haben. Liebe Uta, ich wünsche Dir und deinen Lieben, insbesondere euerem kleinen Mann, von Herzen alles Gute und natürlich allen anderen Eltern und derenkleinen Mäusen, die die selben Strapazen durch machen müssen oder mussten.
Vielen Dank für deinen Kommentar! Wie schön zu hören, dass sich euer Kleiner so toll entwickelt hat!
Bei unserem war es zum Glück genauso und er ist ebenso der Strahlemann der Familie.
Naja, diese Fratzen mit schwierigen Anfangstagen bekommen sicher noch einen Ticken mehr Liebe als die vollkommen gesund geborenen. Vielleicht liegt es ja daran 🙂
Alles Gute weiterhin auch für euch!
Viele Grüße,
Uta
Das hast du so schön geschrieben! Uns ging es ähnlich- unser kleiner Schatz hatte vor 2 Jahren als er auf die Welt kam auch eine Neugeboreneninfektion! Du machst mit deinen Post einigen Mut! Man fühlt sich so verloren wenn man das Eigene Kind so verkabelt sieht! Aaaaaber Ende wird alles gut! Wir haben auch einen kerngesunden Schatz mit nachhause bekommen <3
Alles liebe Antje
Liebe Antje,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Genau das hatte ich mit dem Post gehofft zu erreichen. Und unser kleiner Mann, nun gerade 9 Monate alt, ist das absolute Sonnenschein-Kind. Solange es genug zu futtern gibt, strahlt er fast von morgens bis abends 😀
Viele liebe Grüße,
Uta