Am verlängerten Wochenende waren wir in Berlin und haben die Taufe meiner Nichte gefeiert. Es war zwar nur ein Kurztripp, aber dadurch, dass wir bei der Taufe die ganze Familie versammelt gesehen haben, hat sich der Besuch definitiv gelohnt!
Wie sehr oft sind meine Mädels mit ihren Cousins zusammen am „Bade-Sonntag“ in die Badewanne gegangen. Als die Schnatterente und der wenige Monate ältere Cousin nackig waren hörte man sofort ein: „Ich kann deinen Pullermann sehen!“, gekontert mit einem: „Ich kann deine Scheide sehen!“.
Wie klärt man Kinder auf?
Mir ist dabei aufgefallen, dass die 5,5-jährige Schnatterente das Wort „Scheide“ wahrscheinlich noch nie gehört hat! Wir nennen bisher der Einfachheit halber alles „Po“: Vorne, hinten, Junge, Mädchen – für alles benutzen wir ein Wort. Im Gegensatz zu manch anderen in ihrem Alter, hat die Schnatterente zum Körper auch noch nicht viel gefragt.
Generell ist sie eigentlich nicht so der Frage-Typ. Ihr ist es zum Beispiel auch ziemlich schnuppe, wie genau die Babys in den Bauch der Mamas kommen. Sie wünscht sich zwar zum 6. Geburtstag ein Geschwisterchen, denkt aber auch nicht so weit, dass es ja erst mal noch im Bauch wachsen müsste und nicht von jetzt auf gleich da wäre. Ich habe ehrlich gesagt schon ein bisschen Bammel vor ihrem nächsten Geburtstag, wenn ich ihr nicht auf dem Geburtstagstisch ein Neugeborenes präsentieren kann 😉
Weil die Schnatterente unterm Strich bisher noch wenig Anstalten macht, genauer nachzufragen, wie das alles von statten geht, habe ich mich mit dem Thema Aufklärung noch nicht weiter auseinander gesetzt.
Wie wurde ich eigentlich aufgeklärt?
Wenn ich darüber nachdenke, wie ich aufgeklärt wurde, fiel mir ein Bild meiner – vermutlich sehr jungen – Kindheit ein. Mein sechs Jahre älterer Bruder hat mir nämlich erzählt, dass „Männer den Pimmel in die Muschi von Frauen stecken“. Ich war da höchstens sechs, weil ich mir das, was mein Bruder mir erzählt hat, mit meinem Sandkastenkumpel vorstellte, mit dem ich später gar nicht mehr gespielt habe. In meiner kindlichen Naivität stellte ich mir vor, dass er seinen „Pullermann“ nicht mehr rausbekommen hat und wir so miteinander (durch den Pullermann) verbundenen über die Berliner Heerstraße gelaufen sind ;-). Diese Vorstellung fand ich sehr erschreckend, weil wir dann ja alles zusammen machen mussten – wir waren ja durch einen „hautfarbenen Strick“ miteinander verbunden 😉
Ich habe ja noch 3 jüngere Schwestern bekommen und irgendwann wurde dann auch das Buch Peter, Ida und Minimum angeschafft. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie oft ich mir das angesehen habe und wie spannend ich das fand. Meine Mutter hat mir das Buch sicher auch 1.000.000 Mal vorlesen müssen. Daher habe ich mir das jetzt schon mal vorsorglich bestellt. Mir ist es lieber, die Kinder mit einem bekannten Buch und mit deutschen Worten aufzuklären, weil ich diese einfach besser bewerten kann als die Englischen. Ich möchte ja auch nicht, dass meine Kinder irgendwelche Begriffe benutzen, bei denen sie dann von Gleichaltrigen schräg angeguckt werden. Dann sollen sie doch lieber gleich die Begriffe so benutzen, wie sie ihre Freunde benutzen (Und ich bin mir sicher, dass zu „Willy“ (Penis) und „Peanuts“ (Hoden) noch einige weitere spannende Begriffe dazukommen ;-))
Als ich vielleicht 8 Jahre alt war und meine ältere Schwester und ich mit Übernachtungsbesuch abends mal alleine zu Hause waren, hat mein Bruder das restliche Stück Aufklärung übernommen. Mein 14/15-jähriger Bruder, der auf uns aufpassen sollte, hatte nichts besseres zu tun, als beim Zappen bei einem Erotikfilm hängen zu bleiben. Obwohl mir das auch ziemlich peinlich war, gucken wir vier Mädels doch alle hin: Ich erinnere mich, dass verschiedene Märchenfiguren mit weiten Umhängen und darunter nackt auf Pferden umher ritten und miteinander flirteten. An Sex-Szenen, falls es die gab, kann ich mich zumindest nicht mehr so ganz erinnern. Allerdings ist der Name des Films hängen geblieben: „Grimms Märchen von lüsternen Pärchen“. Dieser Film hatte eine langanhaltende Nachwirkung weil ich das einfach so abstrus fand: Diese nackten Reiter! Ich muss meine Schwester und die Freundinnen mal fragen, wie alt wir da eigentlich genau waren…
Wenn ich also zurück blicke, bin ich wahrscheinlich durch meine Umwelt – allen voran von meinem großen Bruder – auf wenig pädagogische Art und Weise aufgeklärt worden. Die Lücken wurden nach und nach durch das Dr. Sommerteam vervollständigt. Eine Freundin durfte sich nämlich schon sehr früh die Bravo kaufen und somit haben auch die anderen Mädels der Klasse erfahren, was Dr. Sommer so alles Interessantes von sich gegeben hat. Als wir dann in der 3. oder 4. Klasse Sexualkunde hatten, wusste ich schon halbwegs Bescheid, würde ich sagen.
Englische oder deutsche Aufklärung?
Ich werde mich auch mal bei meinen deutschen Freunden mit älteren Kindern umhören müssen, wann und wie hier in England aufgeklärt wird. Die „British Politeness“ ist allgegenwärtig und ich möchte vermeiden, dass ich zur Schulleitung zitiert werde, weil die Schnatterente aus Peter, Ida und Minimum zitiert. Vielleicht gibt es auch dazu bestimmte Vorgaben im Curriculum, das irgendwie allgegenwärtig ist.
Mit war das denn bei euch? Wann haben die Kinder (Mädchen) angefangen, nachzufragen? Und wann ist Sexualität das erste mal Thema in deutschen Schulen?
Eure Uta x
hallo uta
ja das ist ein bilderbuch zum vorlesen ich glaub meine tochter war damals sogar noch jünger
ich habe dieses buch bei uns im kindergarten gesehen und war so begeistert das ich es gekauft habe
lg alex
also ich hab für meine kinder das buch „mama hat ein ei gelegt “ gekauft ich fand es total witzig und auch den kids hat es gefallen
lg alex
Hi Alex,
vielen Dank für deinen Kommentar! Was ich so über das Buch im Internet finde, sind alle begeistert und es hört sich nach einem spaßigen Buch an. Verstehen das denn aber auch schon 5-Jährige?
Liebe Grüße,
Uta