Die deutsche Spielgruppe Wimbledon
Endlich war ich gestern mal wieder in der von mir und von meinen Mädels sehr geliebten Deutschen Spielgruppe Wimbledon! Da ich jetzt donnerstags statt freitags meinen freien Wochentag habe, klappt das nun wieder, worüber ich mich sehr freue! Allerdings wird durch das Arbeiten am Freitag das Wochenende plötzlich so kurz, wie ich letzte Woche festgestellt habe. Allerdings könnte es mir auch deshalb letzte Woche – meine erste Woche mit dem getauschten freien Tag – so kurz und wenig erholsam vorgekommen sein, weil wir am Freitagabend von der Firma Afterwork-Drinks hatten und ich auf nüchternen Magen schon nach „nur“ 3 Bier am nächsten Morgen einen ziemlichen Hangover hatte ;-)). Ein BBQ am Samstagabend mit befreundeten Familien, Sonntag Aufräumen, Wäsche (Schuluniform!) und Haushalt für die kommende Woche fertig machen und schwupps schon war das Wochenende vorbei.
Dieses Wochenende wird auch wieder weniger erholsam werden, weil wir A) alle ziemlich erkältet sind und die Kuschelmaus die letzten beiden Nächte gefühlte 100 Mal nach mir gerufen hat (und ich auch rüber musste) und B) der Ordnungshüter uns morgen Früh Richtung Junggesellenabschied in Deutschland verlässt. So habe ich das Wochenende komplett mit den Kindern und bekomme leider keine Auszeit. Naja, eigentlich schon, weil ich morgen Abend die Mamas der alten Nursery von der Schnatterente auf ein Gläßchen Wein eingeladen habe. Diese Mamas, die mir im letzten Jahr auch sehr ans Herz gewachsen sind, sehe ich jetzt gar nicht mehr.
Aber zurück zum Thema Spielgruppe…
Ich finde es einfach toll, dass es diese Gruppe auf Eigeninitiative von deutschen Familien seit mehr als 10 Jahren gibt, weil diese Gruppe und die lieben Familien, die wir dadurch kennengelernt haben, einfach ein Stück Heimat in London bedeutet. Natürlich kommen die Mamas aus allen Richtungen in Deutschland und man hat nicht mit allen unbedingt superviele Gemeinsamkeiten. Aber dass man mit seinen Kindern in Südwest London lebt und den Anspruch an seine Kinder hat, dass sie Deutsch verstehen und sprechen sollen, verbindet uns alle und ich gehe einfach sehr gerne dort hin.
Ein ganzer Schwung von den größeren Kindern sind nach den Sommerferien nun nicht mehr da, weil sie wie die Schnatterente mit der Schule angefangen haben und man sie danach nicht unbedingt noch zur deutschen Spielgruppe schleppen muss, vor allem wenn die Anfahrt lange dauert. Die neue, nachgerutschte „Anführerbande“ hat sich scheinbar gestern auch etwas überrumpelt gefühlt, als plötzlich 2 von den Schulkindern auftauchten und den Boss gespielt haben. Aber Hauptsache, sie spielen alle schön miteinander und das ist definitiv der Fall. Also zumindest, seit die Kuschelmaus kein Interesse mehr hat, einen etwas älteren, damals einfach nur lieben und eher schüchternen Jungen zu ärgern! Irgendwann hat er gelernt sich zu wehren und seitdem ignorieren sich die beiden eher (glaube ich jedenfalls – ich war ja lange nicht da).
Deutsche Lieder zur Begrüßung und zur Verabschiedung
Außerdem kommen ein paar meiner treusten Blog-Leserinnen aus diesem Kreis und ich freue mich jedes Mal, wenn wir mal wieder etwas Zeit zum Quatschen haben. Natürlich aber erst nach dem Begrüßungssingen, was fester Bestandteil des wöchentlichen Treffens ist, genauso wie das Abschiedssingen (und das anschließende IRRE Rumgerase der kleinen und großen Kinder, bei dem sich die Mamas nur kopfschüttelnd fragen, wo die Kinder jetzt bitte noch die Energie herholen!)
Demnächst wird auch mal wieder ein deutscher Mama-Pubabend organisiert werden, was für mich auch definitiv zu den Monats-Highlights gehört. Dank meiner Arbeit komme ich zwar nun auch abends „mal eher raus“, was allerdings meinem Mann langsam ganz schön gegen den Strich geht! Er meint, ich würde mittlerweile mehr unterwegs sein als er. Diese Aussage ansich mag ich schon mal nicht, weil sie betont, dass er sonst eigentlich derjenige ist, der mal hier und mal da mit seinen Kollegen auf irgendwelche „Welcome“, „Leaving“ oder „Closing“-Drinks geht. Die Summe der Abende, die ich mir im Vergleich zum Ordnungshüter jedenfalls in den letzten Jahren angespart habe, reicht noch für viele „Mama geht alleine aus“-Abende 🙂
Den anstehenden deutschen Pubabend werde ich jedenfalls wieder voll genießen und mich über alles Mögliche mit meinen deutschen Gleichgesinnten austauschen. Es gibt übrigens auch eine kleine Gegenbewegung: Einer der Papas hat ein paar Mal deutsche Väter-Pubabende organisiert. Diese sind allerdings ganz schön eingeschlafen. Ich werde dem Ordnungshüter mal vorschlagen, dass er seinen „deutschen Papa-Kumpel“ mal anhauen soll, diese Tradition wiederzubeleben.
Deutsche Samstagsschule?!?
Ich bin auch aus noch einem Grund sehr froh um die deutsche Spielgruppe: Wenn wir diese nicht hätten, würde ich mich zum regelmäßigen Treffen mit anderen deutschen Kindern wahrscheinlich dazu „genötigt“ fühlen, die Kinder in eine deutsche Samstagsschule/Kindergarten zu stecken. Davon gibt es bei uns im Umkreis 2 und ich hatte die Schnatterente vorsorglich für beide angemeldet. Und sogar auch jeweils für dieses Jahr einen Platz angeboten bekommen. Allerdings haben wir noch einmal darüber nachgedacht, was in den 2-3 Stunden wohl mit deutschen Kindern dieses Alters gemacht wird und auch von einem Vater gehört, dass da ziemlich viele Kinder sind, die kaum deutsch sprechen.
Das Deutsch der Schnatterente ist beinahe wie das eines in Deutschland aufwachsenden Kindes. Beinahe, weil sie vielleicht grammatikalisch an einigen Stellen etwas hinterher ist: Sie sagt zum Beispiel immer „Wir fahren zu Berlin“ – allerdings ist das ja nun mal auch die 1:1 Übersetzung aus dem Englischen. Jedenfalls habe ich sie auf den Wartelisten der beiden deutschen Samstagsschulen zurückstellen lassen, so dass wir uns später einmal, wenn es mehr ums Schreiben und Lesen geht, diese Möglichkeit offen halten können. Es ist mir schon sehr wichtig, dass sie auch vernünftig deutsch lesen und schreiben können, weil wir vermutlich nicht für immer in London bleiben werden.
Leider bin ich nämlich so gar nicht der Lehrer-Typ, der sich gerne mit seinen Kindern am Wochenende hinsetzt und das Lesen und Schreiben auf Deutsch lernt! Ich bin schon froh, wenn wir zukünftig die Hausaufgaben ihrer englischen Schule irgendwie gewuppt bekommen, die ganz bald anfangen werden. Wenn ich nur das Wort Hausaufgaben höre, sträubt sich innerlich alles in mir und ich weiß schon jetzt, dass ich an meiner Motivation arbeiten werden muss.
Was Hausaufgaben angeht, kann ich hundertprozentig vorhersehen, dass ich mich von einem Faulpelz zu einem Mama-Faultier entwickelt habe 😉
Eure Uta x
2 Comments