Glücksorte in London – dass es davon eine Vielzahl gibt, wissen alle, die die pulsierende Metropole einmal besucht haben oder hier leben. Um so schöner ist es, dass sich die Autorin Katy Schlegel mit ihrem jüngst erschienen Buch Glücksorte in London: Fahr hin und werd glücklich* auf die Suche gemacht hat, um 80 besonders schöne Orte ausfindig zu machen und vorzustellen.
Katy lebt und arbeitet seit vier Jahren mit Mann und zwei Töchtern in der Stadt an der Themse. Sie liebt es, in einem der Cafés in Notting Hill zu frühstücken, durch das Barbican Centre zu strolchen oder am Wochenende mit dem Fahrrad durch die sonntagsverschlafene City zu radeln. Ich habe sie getroffen und mit ihr über das Buch gesprochen.
Liebe Katy, seit März ist dein Buch „Glücksorte in London“ in den Buchhandlungen. Herzlichen Glückwunsch! Wie fühlt sich das an?
Es ist ein wirklich schönes Gefühl, das Buch in den Händen halten zu können. Ich habe viel Herzblut in dieses Projekt gesteckt und insgesamt ein knappes Jahr daran gearbeitet. Dazu habe ich viele versteckte Ecken Londons besucht, habe mit wunderbaren Menschen gesprochen, etliche Fotos geschossen und bin tief in die Geschichten der Stadt eingetaucht. Herausgekommen ist dieses kleine Potpourri an glücksumsonnten Orten – allesamt Vorschläge zum Glücklichsein und -werden.
Manche der Orte leben vom urbanen Flair der Großstadt, andere sind urig charmant und wieder andere liegen abseits der touristischen Pfade. Allen 80 Orten ist gemein, dass sie ein hohes Maß an Glückspotenzial mitbringen. Ich liebe sie alle 🙂
Was waren deine ersten Gedanken, nachdem die Anfrage an dich herangetragen wurde, für die Glücksorte-Reihe die Ausgabe für London zu schreiben?
Ich habe mich vor allem darauf gefreut, London für mich und für diesen Band noch einmal ganz neu entdecken zu dürfen. Es war spannend die Perspektive zu wechseln und mich den Facetten dieser vielseitigen Metropole sowohl sprachlich als auch bildlich anzunähern. Zugleich war mir klar, dass eine Auswahl von 80 Glücksorten nur einen kleinen Teil der Millionenmetropole abbilden kann, denn London ist bekanntlich reich an besonderen Orten. Ich musste also sehr überlegt vorgehen und mitunter aus einer Vielzahl auswählen. Daher versteht sich der Band als eine Einladung zum Entdecken und zum Ergänzen.
Wie bist du bei der Auswahl der Glücksorte in London vorgegangen?
In einem ersten Schritt habe ich alle Orte mit Glückspotenzial zusammengetragen. Die Liste war lang, sehr lang. Sie wächst noch heute.
Ich wusste aber auch, dass ich ein breites Spektrum an Glücksorten nur erreichen kann, wenn ich über meine persönlichen Lieblinge hinausgehe und über den Tellerrand hinwegschaue. Immerhin verbindet jeder Glück mit etwas anderem. Der eine mag das Glück über den Dächern der Stadt finden, ein anderer ist glücksbeseelt in der U-Bahn, in einem Theater oder in einem Park. Glücksorte sind so vielfältig wie es Menschen gibt. Daher habe ich mich sehr durch Gespräche mit Freunden und Bekannten inspirieren lassen. Ihre Vorschläge waren unglaublich bereichernd und es sind einige ganz wunderbare Orte hinzugekommen.
In einem zweiten Schritt habe ich die vorgeschlagenen Orte, an denen ich noch nicht war, besucht und genauer unter die Lupe genommen. Ich war insbesondere an den Geschichten interessiert, die die Orte erzählen, an den Geheimnissen, die sie bergen.
Zuletzt habe ich versucht, Orte auszuwählen, die ganz London abbilden, sodass nicht nur Glücksorte aus einer Gegend Eingang in das Buch finden.
Welche Schwierigkeiten sind während des Projekts aufgetaucht, mit denen du vielleicht nicht gerechnet hast?
Womit ich wirklich nicht gerechnet habe, waren die Einschränkungen in der Verwendung von Fotos. Hierfür werden von den Eigentümern mitunter unglaublich hohe Lizenzgebühren verlangt. In manchen Fällen musste ich am Ende in Absprache mit dem Verlag auf Stockfotos zurückgreifen.
Doch das wohl größte Dilemma ist tatsächlich erst nach Erscheinen des Buches zum Tragen gekommen und heißt Lockdown. Leider fiel nämlich das Datum der Veröffentlichung fast auf den Tag genau mit den europaweiten Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit Covid 19 zusammen. Vielleicht hat das Buch Menschen mit Fernweh über diese Zeit geholfen, doch jetzt hoffe ich, dass es die Leserinnen und Leser endlich auch wirklich zum Entdecken und Glücklichsein in London inspiriert.
Covent Garden Chapel Undercroft
Lincoln’s InnThemse bei Ebbe
Southbank
Welche Orte hast du in der engeren Auswahl gehabt, die es am Ende nicht unter die 80 Glücksorte in London geschafft haben? Welche davon würdest du dennoch dringend empfehlen?
Um so viele Kategorien wie möglich abzudecken, musste ich tatsächlich schweren Herzens eine Auswahl treffen. So konnte ich zum Beispiel nur begrenzt Parks aufnehmen, obwohl London eine Fülle an wirklich schönen Parks und Grünanlagen zu bieten hat. Ich liebe zum Beispiel den verspielten Charme des Cannizaro Parks in Wimbledon. Oder Dachgärten! Ein wirkliche Oase ist der erst 2019 eröffnete „The Garden at 120“. Oder Buchläden! Daunt Books in Marylebone versprüht edwardianischen Zauber, im unkonventionellen „Libreria Bookshop“ in Spitalfields vergisst man Raum und Zeit. Für mich versteckt sich das Glück aber auch in den verschlafenen Gassen von Inner und Middle Temple, in der malerischen Undercroft der Lincoln’s Inn Chapel oder rund um die Temple Church.
Außerdem lebt die Stadt von Galerien wie der White Cube Gallery, der Royal Academy of Arts oder der National Gallery, von Restaurants wie dem in einer alten Turnhalle untergebrachten German Gymnasium oder von herrschaftlichen Häusern wie dem Kenwood House in Hampstead Heath, dem Leighton House in Kensington oder dem exzentrischen John Soane House, um nur einige wenige zu nennen. Es ist mir keinesfalls leicht gefallen, eine Auswahl zu treffen.
Welche extra Tipps hast du noch für die verschiedenen Leser des Buchs: Einheimische Londoner, Städtetrip‘ler und wiederkehrende Londonverrückte?
London ist besonders schön im Frühjahr, im Sommer und zur Vorweihnachtszeit. Wer die Stadt jedoch unaufgeregt und natürlich erleben will, kommt im Januar und Februar. Dann sind wenige Touristen unterwegs und man kann all die großartigen historischen Orte, die Museen und die Architektur in aller Ruhe erleben. Schön ist es auch, am Wochenende früh aufzustehen und durch die noch leere Stadt zu spazieren oder zu radeln. Das hat einen ganz besonderen Charme.
Vielen Dank für das Interview liebe Katy. Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem Buch und dass sich viele viele Londonliebhaber auf die Suche der von dir so wunderschön beschriebenen Glücksorte machen!
Wir haben selbst schon viel in deinem Buch geblättert und können es kaum erwarten, uns auf deine Spuren zu begeben! Mit bestem Wissen und Gewissen möchte ich euch den Kauf von Katy’s Buch empfehlen!
Eure Uta x
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