Bei uns ging es in letzter Zeit wirklich drunter und drüber – aber glücklicherweise steht wie selbstverständlich fest: Trotz der Entfernung zwischen Berlin und London kann ich mich immer auf die Familie verlassen! Wegen dem ganzen Trubel in letzter Zeit, zum Beispiel mit der Kündigung des im Frühsommer gefundenen AuPairs drei Tage nachdem sie bei uns angefangen hatte, oder der weiteren AuPair-Suche, die ich auch schon längst verbloggen wollte, komme ich gefühlt zu nichts. Den Alltag mit Arbeit, Kindern und deren Social Life – zumindest unter der Woche – bekomme ich überwiegend noch hin. Am Wochenende wird es dann schon schwierig: So hatte ich einmal an einem Samstag um 11:30 Uhr aus dem Fitnessstudio kommend auf der Einladung am Kühlschrank entdecken, dass eine Geburtstagsparty der Schnatterente um 11:00 Uhr angefangen hatte! Eine Stunde zu spät und völlig verschwitzt zu erscheinen, war echt peinlich! Vor allem, weil Geburtstagsparties hier ja immer nur 2 Stunden gehen… Alles, was über die geregelten Wochentermine hinaus geht, sei es Verabredungen organisieren, private Emails oder whatsapp beantworten, anstehende Überweisungen tätigen: Da bleibt leider grad einiges auf der Strecke!
Auch wenn ich keine Zeit habe: Auf die Familie kann ich mich verlassen
Zum Glück kann man sich in solchen Zeiten aber immer auf die Familie verlassen: So haben es mir meine Schwestern hoffentlich nicht übel genommen, dass ich höchstens 2 Stunden in das Gedicht zum 70-igsten Geburtstag unseres Onkels investiert habe, während meine ältere Schwester die „Projektleitung“ übernommen und den Großteil gedichtet hat. Das war das Geschenk von uns Nichten, das dann auf der Geburtstagsfeier vorgetragen wurde. Leider konnten wir nicht extra aus London anreisen 🙁
Generell schaffen wir Kinder (ich bin ja eine von sechs!) alle möglichen Geschenke fast immer gemeinsam an. Vorher wird kurz per whatsapp im Schwestern-Channel gebrainstormed, eventuell wird die Geschenke-Entscheidung dann noch mit dem Bruder plus Schwägerin geteilt, falls die mitschenken wollen. Und dann findet sich eine Schwester – meisten meine älteste – die das Geschenk kauft oder bestellt. Hinterher ist das mit der Abrechnung allerdings oft etwas schwierig und meine ältere Schwester, die die meisten Geschenke auslegt, würde an etwaigen Zinsen sicher gut verdienen ️. Es ist vor allem für mich als fast die einzige nicht-in-Berlin-lebende-Schwester sehr schön, dass ich mich in solchen Situationen immer voll auf meine Familie verlassen kann.
Im Moment habe ich einfach keine Zeit, mich sehr einzubringen, aber wenn ich mal wieder mehr Luft habe (oder wir vielleicht irgendwann mal wieder nach Berlin ziehen!), steige ich einfach wieder übergangslos ins Familienleben mit ein – alles kein Problem. Genau so läuft das auch, wenn wir mal zu Besuch sind: Wir sind dann auch nur „ein paar“ von vielen, die da jeden Tag bei meinen Eltern im Haus ein-und-aus gehen, weil mein Bruder und meine Schwester mit ihren Familien neben meinen Eltern wohnen. Ich liebe das und bin sehr traurig, dass wir erst im Februar wieder nach Berlin fahren!
Wenn der Haupt-Geschenke-Besorger selbst ein Geschenk braucht wirds knifflig
Da meine ältere Schwester uns das Geschenke besorgen meistens abnimmt, sind wir anderen Schwestern sehr verwöhnt und stehen etwas unorganisiert da, wenn der Geburtstag von ihr an der Reihe ist. Oder wie jetzt – der einer ihrer Kinder. Meine kleine Nichte wird nämlich schon 1! Ich kann es kaum glauben! Die Zeit rast ja immer – das kennt man ja. Aber weil wir sie in ihrem ersten Lebensjahr vielleicht grad mal 6 Wochen live in Berlin gesehen haben, fühlt sich das erste Lebensjahr meiner Nichte für mich an wie 3 Monate! Episodenweise haben wir uns mal in Berlin vom Wohlergehen und der Entwicklung der kleinen Maus überzeugen können. Und sonst sehen/lesen/hören wir ihre Entwicklung eher per whatsapp und Skype.
Meine Nichte hat zwei große Brüder, weshalb ihr Kleiderschrank von grünen und blauen Jungsklamotten dominiert wird. Deshalb liegt es nahe, ihr zu allen möglichen Gelegenheiten Anziehsachen zu schenken. Meine Schwester hat sogar schon das uns anfänglich auferlegte „Verbot“, ihr rosa und pinke Anziehsachen zu schenken, gelockert: Als Mädchen mit zwei älteren Brüdern aufzutreten, führt bei Hinz-und-Kunz scheinbar zum vorschnellen Schluss, dass auch das dritte Kind ein Junge sein muss. Um dem entgegen zu wirken hat meine Nichte daher jetzt überwiegend entweder ziemlich eindeutige Mädchenklamotten an oder ein Schleifchen im Haar. So schnell ändern sich die Zeiten 😉
Trotzdem ist es nicht leicht, den Geschmack meiner Schwester zu treffen. Ich habe mich für eine – mädchenhafte – Kombination aus einer Leggings und einem Longsleeve entschieden. Da kann man ja eigentlich nichts verkehrt machen…
Die Sache mit den Longsleeves und der Schnatterente
Wobei „Longsleeve“! Weil es ja damals, als wir in Hong Kong gelebt haben, tendenziell eher immer warm war, hatte die Schnatterente im Alter von 9 Monaten bis 2,5 Jahren eigentlich nur Longsleeves an und nie kuschelig warme Sweatshirts. Die Schnatterente hat sich voll an die „dünnen Pullis“ gewöhnt und hasst nun jegliche schlabberige und viel zu heiße Sweatshirts und zieht höchstens Kaputzenjacken an, die man ja wenigstens offen tragen kann.
Und nun rächt sich, dass wir ihr nie ganz normale Pullis angezogen haben: Zur Schuluniform der neuen Schule gehört nun nämlich ein „Jumper“. Und der ist auch noch grün und zu dem nicht durch irgendetwas anderes ersetzbar! Erst ab der dritten Klasse gibt es eine andere warme Alternative: Eine grüne Strickjacke (die man natürlich auflassen kann). Ich wusste schon beim Schulwechsel, dass das mit dem Pulli ein Problem wird und ich hatte vollkommen recht: Sie findet ihn total bescheuert und zieht in bei der ersten Gelegenheit in der Schule aus. Die ersten Wochen war er dann auch fast täglich nicht wiederauffindbar und landete am nächsten Morgen in der Klassen- oder Schulfundgrube. Was die Schuluniform angeht, hat der Schulwechsel für sie nur Nachteile gebracht. Abgesehen davon ist sie sehr happy auf ihrer „alten-neuen Schule“!
Eure Uta x
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