Die Berliner Mama Bloggerin Lucie Marshall hat vor kurzem unter Mama Bloggern einen Aufruf gestartet, einmal einen Blogpost darüber zu schreiben, was man als Mama in Bezug auf die eigenen Kinder gut hinbekommen hat. Nennen tut man das eine „Blogparade“ – (wieder etwas gelernt :-))
Was ich immer wieder von anderen Mamas gesagt bekomme ist, dass ich im Umgang mit meinen beiden Mädels (4 und 1,5 Jahre) so relaxt bin! (ich denke sie meinen das positiv!)
An meinen drei jüngeren Schwestern habe ich meine Mama-Qualitäten geübt und sie haben es mehr oder weniger unbeschadet überstanden: Der vier Jahre jüngeren Schwester habe ich Kinderfencheltees im Fläschchen zubereitet, wo genauso viel Pulver wie Wasser in die Flasche kam und das Teegranulat sich kaum mehr aufgelöst hatte 😉 Das 12 Jahre jüngere Nesthäkchen ist in meiner Obhut auf eine Kinderkorbbank geklettert und stand oben drauf, ohne dass ich es bemerkt habe. Die Bank ist natürlich über die Lehne gekippt und sie mit dem Kopf genau gegen eine alte Lamellenheizung. Das gab eine fette Platzwunde über der Augenbraue, die geklebt werden musste und deren Narbe man 20 Jahre später leider immer noch leicht sieht. Sorry Pupsie!
Mit 14 hatte ich meinen ersten Babysitt-Job und ab da habe ich durchgehend gebabysittet. Das letzte Mal habe ich auf die Kinder von Freunden aufgepasst, als die Große schon auf der Welt war.
Ich denke, durch die viele Erfahrung im Umgang mit Kindern war ich von Anfang an sehr entspannt was meine eigenen Kinder anging. Ich habe mir selten irgendwelche Ratgeber zur Hand genommen, sondern einfach auf mein Bauchgefühl gehört. Z.B. bin ich selber Bauchschläfer und kann überhaupt nicht auf dem Rücken liegend schlafen. Wieso sollte ich meine Kinder dazu verdammen, wenn sie auf der Seite oder auf dem Bauch viel besser schliefen? Auch sowas „Dummes“ wie Einschlaf-Stillen haben wir betrieben, weil es einfach lange Zeit so bequem war. Als sich BEIDE von jetzt auf gleich selbst abgestillt hatten, stand ich natürlich erst einmal ein wenig blöd da. Aber was sind schon 5 komplizierte Abende gegen 9 Monate „problemlosen Einschlafens“ ;-). Durchschlafen hat allerdings erst lange nach dem ersten Geburtstag mal geklappt. Dauerhaftes Durchschlafen erst gegen 2 Jahre bei der Großen und noch immer nicht bei der Kleinen.
Meine Kids haben ziemlich viele Freiheiten, was die „Selbstentfaltung“ oder „Selbsterfahrung“ angeht. Ich lasse sie klettern, wenn sie irgendwo hoch wollen (sehr gerne natürlich im jüngsten Alter auf Treppen) und stelle mich dahinter, wenn es gefährlich wird. Wenn sie oben angekommen sind, habe ich mich vergewissert, dass sie checken, dass es da runtergeht (im Falle unseres Miniaturhäuschens in London sogar extrem steil!). Interessanterweise haben beide erst probiert, die Treppen runterzukommen, als sie es auch von der ersten Stufe an beherrscht haben. Obwohl oder vielleicht gerade weil ich die Kinder gewisse Risikosituationen selbst ausprobieren lasse: Wir sind noch nie im Krankenhaus gelandet 🙂
Eigentlich handle ich oft einfach so, wie es am „angenehmsten“ für diese Situation ist. Ich hab keine Lust mich wegen verschiedenster Dinge mit der Großen anzulegen, weil ich der Meinung bin, dass das nun unbedingt anders zu passieren hat. Besonders konsequent bin ich also nicht :-). Ich würde mich eher als „situationsabhängig konsequent“ bezeichnen 😉 Ob ich meine fehlende Konsequenz später einmal bereuen werde, wird sich zeigen. Meine Mutter war ähnlich inkonsequent und trotzdem wissen wir alle, was richtig und was falsch ist…
Das Selbstentscheiden endet aber natürlich bei Punkten wie Zähneputzen, Fernsehguck- oder iPad-Spieldauer, Süßigkeitenkonsum etc. Da sind die Regeln schon ganz klar und werden auch gegen den Willen der Kinder durchgezogen!
Wir haben jedenfalls 2 sehr selbstbewusste und freundliche Mädchen herangezogen, die ein gutes Sozialverhalten haben (gut, die Kleine ist natürlich gerade in einem Alter, wo der Stärkere gewinnt!) und die sich auch prima mal alleine beschäftigen können. Die Große hat durch unseren Aufenthalt in Hong Kong und nun in London schon einiges in ihrem kurzen Leben erlebt und vermutlich deshalb ein so offenes Wesen. Sie findet sehr schnell Anschluss und ist mit ihrer fröhlichen Art in vielen Situationen ein richtiger Türöffner 🙂
Ob das jetzt an uns, den Genen, den Rahmenbedingungen oder einfach nur am Glück liegt, kann wohl keiner beantworten. Wir sind derzeit jedenfalls sehr happy mit unserer „Brut“ und nur sehr selten gibt es Momente, wo ich die Mädels auf den Mond schießen will 😉
Eure Uta x
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