Der 5. diesen Monats, an dem Frau Brüllen immer fragt: „Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag“ fing in diesem Fall schon in der Nacht an:
Die Große hatte gestern kurz vorm Abholen in der Schule gespuckt. Sie hatte wohl irgendwann den Lehrerinnen was von einem „Tummy ache“ gesagt und dann ziemliche Halsschmerzen bekommen. Das ganze endete mit dem sich Übergeben, als sich alle Kinder schon zum Abholen auf den großen Teppich bereit setzten.
Danach hat sie erst einmal nicht mehr gespuckt, aber wegen den Halsschmerzen sind wir dann noch zum GP, welche ihr Antibiotikum verschrieb: Mandelentzündung! Nachdem der restliche Nachmittag ohne Kotzerei verlaufen ist, hat sie leider doch nach dem ins Bett bringen einige Male gespuckt.
Mein Mann war gestern zu Hause und lag den gesamten Tag im Bett, weil ihm ebenfalls schlecht war. Allerdings von der „kleinen“ Firmenfeier am Vorabend (kein Kommentar)!!! Da er sich ja tagsüber so viel ausgeruht hatte, überließ ich ihm den Großteil der nächtlichen Spuck-Assistenz, zumal ich mit flauem Magen und ebenfalls Halsschmerzen auch nicht ganz auf der Höhe bin.
Die Große schlief irgendwann um 4 Uhr fest ein und die Kleine kam um 6 Uhr, was gerade leider so ihre feste Zeit ist. Sie hatte gestern in der Nursery sehr weichen Stuhl und mehrfach A-A gemacht, weshalb ich schon erwartet habe, dass es auch bei ihr losgeht. Aber sie schien erstmal ok.
Wie immer derzeit gab es dann mit der Kleinen Stress beim Anziehen: Sie will insbesondere immer die Socken bestimmen und lässt da auch wirklich kaum mit sich diskutieren. Das Anziehen zieht sich immer ewig hin und insbesondere an meinen Arbeitstagen habe ich auch keine unendliche Geduld für diese Rumzickereien. Heute hatte ich auch noch den „falschen Pulli“ ausgesucht und damit war das Geheul groß! Sie wollte dann unbedingt noch mal ins Bett, was ich gerne befolgt habe. Darauf hin hat sie allerdings richtig zu Toben angefangen und ist ziemlich bockig-rasant über das Gitter ihres Gitterbettes geklettert. Sie ist zwar bald 2,5 Jahre, aber da sie bisher eher selten mal aus dem Bett geklettert ist und es in den Fällen wo sie es gemacht hat, auch immer sehr gut unter Kontrolle hatte, haben wir noch keinen Anlass gesehen, das Bett zu einem Junior-Bett umzubauen.
Dieses Mal ist es aber deutlich daneben gegangen: Sie hat sich mit viel Schwung bauchwärts über das Gitter gelehnt – nur leider genau an der Stelle, wo ihr Schlafsack hing. Sie ist mitsamt des Schlafsacks übers Gitter gerutscht und hatte keine Chance, sich festzuhalten. Eigentlich ist sie ganz ok auf dem Bauch gelandet, aber irgendwie hat mir ihr Blick verraten, dass es schlimmer war, als der reine Schreck. Sie hat ziemlich geheult und sich partout geweigert, dass wir ihr auch nur den Pulli ausziehen können, um nach dem Handgelenk zu schauen, dass sie sich hielt. Weil wir erstmal nichts entscheiden konnte, bin ich unter die Dusche und mein Mann hat sie versucht zu trösten. Komischerweise ist er es oft, zu dem sie geht, wenn sie sich weh getan hat.
Als sie aber nach einer Stunde zwar die Hand schon wieder vorsichtig benutzt hat, aber noch immer Schmerzen zu haben schien, bin ich doch mit ihr zu einer A&E Station im nahe gelegenen Krankenhaus gefahren. Das Krankenhaus hatten mir innerhalb kürzester Zeit einige Mamas auf einer lokalen Facebook Gruppe empfohlen und ich war das erste Mal auch echt begeistert vom NHS: Es gab eine extra Kinder A&E Abteilung und wir mussten kaum warten da hatte eine Nurse sie schon angeschaut und ein Schmerzmittel verpasst. Nicht viel später schaute ein Arzt auf den Arm und schickte uns zum Röntgen. Und auch danach vergingen nur 10 Minuten und dann kam das Ergebnis: „Buckle Fracture“ am Handgelenk! Das ist sowas ähnliches wie eine Grünholzfraktur, also zum Glück ein eher leichter Bruch. Sie hat dann eine Gipsschiene angelegt bekommen, was ihr überhaupt nicht gepasst hat. Als sie daraufhin auch noch den Arm in eine Schlinge packen sollte, weil der vorübergehende Gips so schwer ist und es deshalb besser ist, war alles aus und ihre Geduld am Ende und sie war nur noch am Heulen. Mein armer Puper 🙁
Der Arzt hat mich zur „Fracture Clinic“ weiter überwiesen, wo sie am Montag den permanenten Gips bekommt, der ca. 4 Wochen dran bleiben muss. Prima! Weihnachten mit Gips! Die nette Dame von der Rezeption konnte die Tränen der Kuschelmaus aber doch noch mit ein paar Stickern und einem Teddy-Bär in ihrer derzeit absoluten Lieblingsfarbe – Grün – trocknen. Insgesamt war ich überrascht, wie schnell und professionell es in der Ersten Hilfe eines NHS Krankenhauses abläuft. Irgendwie hatte ich vorher eher immer so Horror-Geschichten von stundenlangem Warten gehört…
The „Lesson learned“ war jedenfalls mal wieder: Dieses Kind hat wirklich ein Temperament, das bis zur Selbstzerstörung reicht! „Terrible Two“-im-Quadrat!!! Wenn sie auf ihrer anderen Seite nicht sowas von einem süßen und verschmusten Ding wäre, könnte man mit ihr echt manchmal verzweifeln! Naja, das hat die Natur schon gut eingerichtet mit den Charakterzügen denn abgesehen von ihren Wutanfälle ist sie sowas von liebenswert! Und dieser kleine Chaot weiß einfach ganz genau, wie sie all um den – derzeit eingegipsten – Finger wickelt 🙂
Zum Glück hat die Schnatterente in der Zwischenzeit zu Hause nicht mehr gespuckt und obwohl der Hals noch schmerzte, war sie ok drauf.
Weil die Kuschelmaus mittags nicht schlafen wollte, was an den Wochenenden immer häufiger passiert, haben wir uns zum gemeinsamen Wochenendeinkauf entschieden, damit sie vielleicht im Auto einschläft. Das war zum Glück auch der Fall, denn sie war von der ganzen Geschichte am Vormittag natürlich ziemlich k.o. So bin ich also alleine in den deutschen Discounter gesprungen, wo ich vor allem zur Weihnachtszeit so gerne einkaufen gehe, weil ich dort jegliche deutsche Weihnachtsleckereien bekomme. 🙂
Anschließend haben wir uns ganz in der Nähe noch ein Hochbett angeschaut, was eine Familie verkaufen wollte. Die Schnatterente schläft noch immer im 1,40m Bett und wir haben schon lange gesagt, dass sie ein großes Bett braucht. Nun habe ich über dieselbe Mama Facebook Gruppe dieses Hochbett mit Rutsche gesehen und JA! Wir werden es morgen abholen. Bequemer gehts ja kaum und dass wir diesen „Neues-Holz-Geruch“ vermeiden, finde ich auch sehr gut!
Unser Abend im derzeitigen Lazarett verlief dementsprechend sehr ruhig: Ein bißchen Weihnachtsstimmung mit Keksen und Kinderweihnachtsliedern, etwas Skypen mit zu Hause und ausnahmsweise mehr als 20 Minuten fernsehen rundeten den Tag ab.
Ich habe die Schnatterente noch darauf vorbereitet, dass ich sie heute Nacht 1 Mal wecken muss, um ihr das Antibiotikum zu geben. Sie befürchtet nun, dass ich den Nikolaus verscheuchen könnte, wenn er zur gleichen Zeit zu uns kommt und sie hat mich daher gebeten, ganz leise zu ihr ins Zimmer zu schleichen. Und zur Sicherheit sollte ich auch mal im Internet gucken, um wie viel Uhr der Nikolaus kommt, damit ich nicht zur gleichen Zeit wie der Nikolaus im dunklen Haus rumdackel. Niedlich!
Eure Uta x
Nachtrag: Wir haben ihr übrigens den Nuckel wieder erlaubt, weil sie einfach sehr unruhig geschlafen hat. Natürlich war das nicht sehr konsequent, weil wir ihn ja erst vor 2 Wochen abgewöhnt haben. Aber siehe da: Sie nimmt ihn nicht mehr in den Mund sondern ist damit zufrieden, ihn in der Hand zu haben 🙂
Hi, ich wollte jetzt mal nachfragen, wie das mit dem Ausschlag um den Mund weitergegangen ist? Weggegangen?
Ich lebe in Frankreich, mein Mädi hat auch so nen Ausschlag suet 8 Wochen, der immer schlimmer wird statt besser. arzt meint das käm vom Schnulli, aber den hat sie doch schon länger ( ist 16 Monate)!
also was war da bei Ihnen?
danke!!!!!!
Ihr Armen! Gute Besserung! Liebe Grüße
Jonna