In der Schule, zu der der Kindergarten der Schnatterente gehört, ist heute Weihnachtsbasar. Elterninitiative wird in der Schule wirklich sehr groß geschrieben und deshalb habe auch ich mich gemeldet, etwas im Vorfeld vorbereiten zu können. So habe ich die schöne Aufgabe bekommen, Reindeer Food Bags zu machen. (Ich fürchte, bei der Vergabe der Vorschulplätze erinnert sich leider keiner mehr an meine „mühe- und liebevoll hergestellten Tüten“…).
Ich musste erst einmal darüber nachdenken, was ich da eigentlich herzustellen hatte. In England kommt Santa Claus ja heimlich in der Nacht (durch den Kamin versteht sich, den es glaube ich noch in jedem Haus gibt). Damit er und seine Rentiere auch nicht am Haus vorbeifliegen, streuen die Kinder, die ganz sichergehen wollen, am nächsten Morgen Geschenke zu bekommen, am Abend des 24.12. das Reindeer Food in den Garten oder vor die Tür. Das muss natürlich auch schön Schimmern, denn nur Haferflocken werden womöglich noch übersehen.
So habe ich also Labels hergestellt, die Tüten mit Haferflocken, schimmerndem Konfetti und Glitzer gefüllt und zugeklebt. Ziemliche Glitzerschlacht das ganze. Aber wenn das Futter gekauft wird und der Schule ein paar Pfund einbringt, ist es das Wert gewesen, dass wir hier bis zum Sommer noch ab und zu Glitter im Haus finden werden 😉 Umweltfreundlich ist der Inhalt der Tüten somit nicht gerade und ich hoffe doch sehr, dass die Eltern das Futter wieder einsammeln, sobald die Kinder schlafen und bevor der Wind das in alle Himmelsrichtungen zerstreut! Andere Länder, andere Sitten…
Wir werden jedenfalls kein Reindeer Food brauchen, denn bei uns wird der Weihnachtsmann am Abend des 24. – also ganz normal – kommen. Und ich bin auch heilfroh, dass wir das in Deutschland so machen und nicht so wie die Engländer. Ich wüsste nämlich sonst sehr genau, dass am 25. morgens um 4:30 Uhr eine hellwache und total aufgeregte Schnatterente an unserem Bett stehen würde und ihre Geschenke aufmachen will!
Statt dessen werde ich am Morgen des 25.12. an unsere Freunde in London denken und mich darüber freuen, dass unsere Nacht bis mindestens 6:30 Uhr, vielleicht wegen der ganzen Aufregung und des deutlich späteren Zubettgehens am Vorabend auch noch deutlich länger, andauert. Einmal wenigstens bis 8 Uhr Schlafen! Das wäre mal ein tolles Weihnachtsgeschenk für uns Eltern 🙂
Eure Uta x
Von der Tradition habe ich noch nie gehört, finde das aber irgendwie sehr schön und als Kind hätte mir das auch gefallen, wenn ich Glitzer vor die Haustür gestreut hätte. 😉
Viele Grüße,
Moppi
Ich nehme an, das Futter wird hier vor allem von den „GAAAANZ-Tierlieben“ oder aber von denen gestreut, die nicht ganz so brav waren und hoffen, dass die Rentiere dann dem Santa Claus den Weg leiten ;-). Die Traditionen anderer Länder kennenzulernen, erweitert auf jeden Fall unseren Horizont 🙂